Kaum betreten wir das Tramway Museum Graz, tauchen wir ein in eine andere Welt. LEGO-Fans aus ganz Österreich haben sie hier mit Leidenschaft aufgebaut – auf über 800 m². Und niemand kennt sie besser als Stefan Königshofer, der Veranstalter selbst. Mit sichtlicher Begeisterung führt er uns durch ein Event, das nicht nur Ausstellungsfläche, sondern Herz und Seele hat. Aber sieh dir das Video vom Rundgang unten selbst an!
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Technik, die begeistert
Gleich zu Beginn bleibt unser Blick an einer gewaltigen Kugelbahn hängen. Sie rollt nicht einfach – sie lebt. Jedes Jahr soll sie wachsen, Modul für Modul.
In der Nähe stehen fein ausgearbeitete Modelle: ein russischer Tatra-Militärtruck mit Kriechgang, ein Audi-Rennauto mit funktionierender Innenausstattung, eine ganze Flotte von Maschinen, die nicht nur beeindruckend aussehen, sondern tatsächlich funktionieren.
Und natürlich: der überdimensionale Kohlebagger mit 17.499 Teilen. Früher lief er – heute erinnern Förderband und Motoren an die Grenzen, die selbst LEGO irgendwann erreicht.
Raritäten, die Geschichte erzählen
Stefan bleibt stehen und zeigt uns ein Set, das es nur in den USA gab: ein LEGO-Motor mit Holzelementen – eine absolute Seltenheit in Europa.
Ein paar Tische weiter surrt eine Monorail durch eine futuristische Szenerie. Es ist eines der begehrtesten Sets der LEGO-Geschichte, mittlerweile ein echtes Sammlerstück mit vierstelliger Preisentwicklung.
Nicht weit davon entfernt: LEGO-Technik der ersten Stunde. Alle Sets vollständig aufgebaut – selbst jene, die man sonst nur aus Katalogen kennt.
LEGO-Dioramen zum Eintauchen
Die Brickwöööd 2025 ist auch ein Event für die Fantasie.
Ein Hogwarts-Modell im Maßstab 1,5 x 5,5 Meter zieht Blicke an – nicht nur wegen seiner Größe, sondern wegen der zahllosen kleinen Szenen, die in Mauern und Innenhöfen versteckt sind.
Die Burgenlandschaft von Johannes und seiner Frau Erika ist nicht nur bunt, sondern auch historisch durchdacht. Sie zeigt den Wandel der LEGO-Farbpalette von Gelb bis Hellgrau – ein Rückblick auf Jahrzehnte LEGO-Geschichte.
Thomas Pichler steuert eine ganze Piratenwelt bei – mit Szenen und Figuren aus den 80ern und 90ern. Für viele Erwachsene ein Déjà-vu mit Kindheitserinnerungsgarantie.
Familienprojekte mit Seele
Viele der schönsten Modelle entstehen im Familienverbund.
Peter Wagner hat mit seinen Kindern eine römische Stadt gebaut – voller Bögen, Mosaike und antiker Architektur. Jedes Gebäude lässt sich öffnen, viele enthalten kleine Überraschungen, die nur beim genauen Hinsehen auffallen.
Auch Andreas Hansmann und seine Frau gestalten mit Herzblut: Ihr Bauernhof beherbergt nicht nur Nutztiere und ein Sägewerk, sondern auch bekannte Minifiguren, die sich frech dazwischen verstecken.
Besonders sympathisch: Ein junger LEGO-Fan, der den Grazer Uhrturm auf eigene Weise nachgebaut hat. Kein Perfektionismus, aber viel Persönlichkeit – und genau darum geht es hier.
Fahrzeuge, die Graz bewegen
Eines der beeindruckendsten Einzelstücke ist ein voll funktionstüchtiger Graz-Bus, gebaut im Maßstab 1:22. Die Türen öffnen sich per Knopfdruck, das Lenkrad bewegt sich, sogar die Linie 32 wird korrekt angezeigt. Selbst eine Rampe für Rollstuhlfahrer wurde eingebaut – Inklusion als Teil des Modells.
Auch Feuerwehrfahrzeuge stehen bereit – von echten Wehren liebevoll nachgebaut und ausgestellt. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Sets dienen dem Ankauf realer Ausrüstung. LEGO als Unterstützung für den Alltag – ein schönes Beispiel, wie kreativ Gutes getan werden kann.
Brickheadz, Super Mario & Gaming-Welten
Ein weiteres Sammelgebiet: die Brickheadz. Über 200 davon hat ein Aussteller aufgereiht – fast alle, die es je gab. Ein beeindruckendes Meer aus charaktervollen Minifiguren von Comics, Filmen und Serien.
Daneben: Super Mario in allen Varianten. Stefan selbst ist Fan der Nintendo-Reihe und hat eine ganze Welt rund um den Klempner geschaffen – mit neuen Figuren in Planung.
Aussteller*innen präsentieren Star Wars Raumschiffe und Figuren aus Computerspielen wie Event Horizon – das Schlachtschiff Bismarck, detailreich inszeniert.
Flohmarkt, Erinnerungen & Emotionen
Auf dem großen Sammlerflohmarkt ging es am ersten Tag intensiv zu. Gespräche über Setnummern, Farbvarianten und Bauanleitungen führen schnell zu einem Kauf.
Einige Sammler*innen zeigen stolz, was sie ergattert haben: Sets aus den 90ern, vollständig und in Originalverpackung.
Wir halten eine Box aus 2001 in der Hand – ein Stück Vergangenheit. Es wird uns erzählt, wie sich der Gebrauchtmarkt verändert hat:
Früher wollte das niemand. Heute sind genau diese Sets heiß begehrt – weil die Kinder von damals jetzt erwachsen sind.
Fazit: Brickwöööd ist mehr als LEGO
Die Brickwöööd 2025 ist ein Fest – für große und kleine Baumeister*innen, für Tüftler, Träumer und Sammler.
Stefan Königshofer und sein Team haben mit viel Liebe, Organisation und Geduld eine Ausstellung geschaffen, die inspiriert und verbindet.
Hier wird nicht nur LEGO gezeigt. Hier wird gelebt, was LEGO bedeutet: gemeinsam bauen, Erinnerungen teilen, Neues entdecken – und aus vielen kleinen Steinen etwas Großes machen.
Fotos: Inside Graz / Steirerwerk – mehr demnächst :)