Temperaturen über 35 Grad sind in Österreich inzwischen Alltag. In der Stadt verstärken Betonbauten und Asphalt die Hitze. Besonders schlimm wird es nachts: Tropennächte mit Temperaturen über 20 Grad rauben vielen den Schlaf.
Aktuelles: Die Hitzewelle 2025 mit starker Wärmebelastung hat begonnen. Heute steigen die Temperaturen auf 30 bis 36 Grad.
Was kannst du gegen die Hitze tun?
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Inhalt
Sonnenschutz: So bleibt Dein Zuhause kühl
Sperre die Sonne aus! Wenn die Sonne direkt durch das Fenster heizt, helfen herunter gelassene Jalousien der Rollos. Wer keine am Fenster montiert hat, kann diese innen nachträglich nachrüsten.
Sonnenschutzfolien können die eindringende Wärmeenergie um 50 bis 80 Prozent reduzieren. Der Nachteil bei Sonnenschutzfolien ist, dass diese bei schlechtem Wetter oder in der dunkleren Jahreszeit zu viel Licht blockieren und deshalb öfter der Raum künstlich erhellt werden muss. So empfehlen sich Sonnenschutzfolien laut Konsument nur in Räumen mit überdimensionierter Verglasung.
Wohnung im Sommer richtig lüften
- Nutze die kühleren Morgenstunden zwischen 4 und 6 Uhr zum Lüften. Öffne alle Türen, Fenster und sogar Schranktüren für optimalen Luftaustausch.
- Tagsüber gilt: Fenster geschlossen halten, nur stoßlüften! Gekippte Fenster heizen die Wohnung auf.
Wer in der Nacht für Durchzug in der Wohnung sorgt, entfernt damit aufgestaute Wärme innerhalb der eigenen vier Wände. Eine gute Zeit sind dabei die frühen Morgenstunden zwischen 4 und 5 Uhr in der Früh! Viele übersehen dabei auch Abstellräume und Schränke zu öffnen, da sich hier auch warme Luft gespeichert ist.
Wenn der nächste heiße Sommertag in der Stadt das Thermometer steigen lässt, sollten dann die Fenster geschlossen werden und diese nur zum Stoßlüften geöffnet werden. Kippen sollte man die Fenster nicht, da sich die Luft in der Wohnung dadurch nur schneller erwärmt.
Ventilator clever nutzen
- Ventilatoren kühlen die Luft nicht, aber sie lassen Schweiß auf der Haut schneller verdunsten.
- Dieser Effekt senkt die Körpertemperatur. Noch effektiver wird es mit nassen Tüchern oder einer gefrorenen Wasserflasche vor dem Gerät.
Obwohl Ventilatoren die Luft in der Wohnung nicht kühlen, unterstützen diese aber den Verdunstungseffekt auf unserer Haut durch die Luftbewegung und helfen somit, die Hitze im Sommer besser zu ertragen. Verdunstet nämlich der Feuchtigkeitsfilm auf der Haut, kühlt diese ab. Je mehr also Feuchtigkeit verdunstet, desto größer ist die Kühlwirkung. Welche verschiedenen Geräte es zu kaufen gibt, haben wir in unserem ausführlichen Ventilatoren Test angeführt.
- Werden nasse Tücher oder Wäsche vor dem Ventilator aufgehängt, verdunstet das Wasser, wodurch der Umgebung Wärme entzogen wird. Aber Achtung: Zu viele Luftfeuchte im Raum wird belastend!
- Stelle eine gefrorene Plastikwasserflasche in den Luftstrom vom Ventilator.
- Um Energie zu sparen, Ventilatoren ausschalten wenn man nicht im Zimmer sind, da diese aus dem oben erwähnten Grund nicht das Zimmer selbst kühlen. Wer aber die heiße Luft, beispielsweise durch einen vom Computer erzeugte Abwärme, aus dem Zimmer befördern möchte, lässt den Ventilator natürlich laufen.
Klimaanlage: Ja oder Nein?
Für richtige Abkühlung in den eigenen vier Wänden sorgen Klimaanlagen. Der Haken bei einer Klimaanlage sind die hohen Kosten beim Kauf und im Verbrauch. Zudem gelten die abkühlenden Geräte als schlecht für das Klima.
Wo einem Städter keiner andere Wahl als der Kauf einer Klimaanlage bleibt, beispielsweise in schlecht isolierten Wohnungen mit großen Fensterflächen oder im besonderen auch Dachgeschosswohnungen, empfiehlt sich der Einsatz eines Klimageräts.
Es gibt mobile Klimageräte, sogenannte Monoblockgeräte und Splitgeräte:
- Monoblockgeräte sind zwar beim Kauf günstiger, aber sehr ineffizient im Betrieb. Zudem sind die in Monoblockgeräten verwendete Kältemittel zum Teil stark schädlich für das Klima.
- Splitgeräte können durch das an der Hauswand montierte Außengerät Lärm verursachen und so Nachbarn stören. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, achtet beim Kauf der Klimaanlage, ob das Gerät Propan (R 290) als Kältemittel verwendet, da dieses kaum klimaschädlich ist.
Arbeiten bei Hitze: So bleibst Du gesund
- Beginne früh am Morgen.
- Mache regelmäßig Pausen im Schatten.
- Trinke viel Wasser oder Tee.
Bei Arbeiten im Freien unter großer Hitze ist die Gefahr von Sonnenstich oder Hitzschlag sowie Haut- und Augenerkrankungen besonders groß. UV-Schutzbrille, Schirmkappe oder – wo notwendig – Schutzhelm mit Nackenschutz schützen vor direkter Sonneneinstrahlung. Keinesfalls sollte aber mit nacktem Oberkörper gearbeitet werden! Ideal sind T-Shirts aus atmungsaktivem Material und das Auftragen passender Sonnenschutzmittel.
Nach Möglichkeit sollte man sich bei der Arbeit im Garten mit einem Sonnenschirm schützen oder gleich den Arbeitsbeginn in die kühleren Morgenstunden vorverlegen. Bei großer Hitze nicht auf zusätzliche Arbeitspausen vergessen, damit sich der Körper regenerieren kann.
Erste Hilfe bei Hitzeproblemen
Achte auf Warnsignale wie Kopfschmerzen, Schwindel, heiße trockene Haut oder Verwirrtheit. Dann solltest Du sofort handeln:
- Bringe die betroffene Person an einen kühlen Ort.
- Lockere oder entferne Kleidung.
- Kühl die Haut mit feuchten Tüchern oder einem Ventilator.
- Gib Wasser in kleinen Schlucken, falls die Person bei Bewusstsein ist.
- Rufe bei Bewusstlosigkeit oder starker Verwirrung sofort den Notruf (144).
Unterwegs: Trinken nicht vergessen!
Im Straßenverkehr gibt es bei hohen Temperaturen jedes Jahr durch Konzentrationsmangel und Müdigkeit mehr Verkehrsunfälle in der Stadt. Daher sollten bei längeren Fahrten in der Hitze unbedingt regelmäßige Pausen im Freien, möglichst auf einem schattigen Parkplatz, eingelegt und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Richtiges Trinken ist beim Radfahrer an heißen Sommertagen wichtig. Dabei sollte aber nicht viel gekühlte Flüssigkeit möglichst schnell getrunken werden, sondern darauf geachtet werden diese gleichmäßig und stetig zu trinken. Am besten bevor sich ein Durstgefühl beim Radeln einstellt.
Die Ursache für die Abnahme der Leistungsfähigkeit liegt im Flüssigkeitsmangel, bedingt durch starkes Schwitzen. Daher wird empfohlen bei mehr als 30°C Lufttemperatur und mittelschwerer bis schwerer Arbeit, alle 20 Minuten ca. ein Viertel Liter Flüssigkeit zu trinken. Warmes Wasser oder ungesüßter Tee sowie isotonische Getränke sind dabei besonders gut als Durstlöscher geeignet und sollten an heißen Tagen immer griffbereit sein. Warum aber soll man gerade warme Getränke an einem super heißen Tag trinken? Trinkt man diese, schwitz man leicht und dies hat eine abkühlende Wirkung auf den Körper zu Folge.
Extra-Tipps gegen die Hitze
- Licht abdrehen: Auch kleine LED-Lampen erzeugen Wärme
- Computer ausschalten: Computer produzieren besonders viel Wärme im Zimmer. Man braucht nur die Hand in den Luftstrom vom Netzteil auf der Rückseite halten um dies zu überprüfen. Im Stand-by läuft die Lüftung des PCs weiter, deshalb am besten den Rechner ganz ausschalten. Bei Notebooks reicht es aber das Gerät in den Stand-By Betrieb zu bringen.
- Haare nicht föhnen: Lieber an der Luft trocknen lassen
- Trockner nicht verwenden: Wäsche auch an der Luft trocknen lassen
- Kalt essen: Erstens schmecken kalte Speisen an Hitzetagen besonders gut und zweitens verursacht das Kochen oder Backen von Speisen wieder zusätzliche Wärme in der Küche.
- Lauwarm Duschen um zu verhindern, dass der Körper durch die vermeintliche Kälte von innen wieder aufwärmt.
- Sport-Aktivitäten in die kühlen Morgen- oder Abendstunden verlegen. Nicht zu ehrgeizig sein, um Überanstrengung zu vermeiden.
Tipps zum Einschlafen bei Hitze
Hitzewellen für Menschen mit Vorerkrankungen besonders belastend
Freilich bedaure ich Menschen, die in einer zu heißen Wohnung leben.
Andererseits friere ich in meiner nordostseitigen Parterrewohnung derart, dass ich ganz gern mit jemandem tauschen würde, wäre es finanziell und kräftemäßig möglich. Es ist finster, man muss früh die Vorhänge zuziehen, weil man sonst beobachtet wird, am Abend und vor allem in der langen dunklen Jahreszeit ist das deprimierend.
Ganz abgesehen davon, dass meine Hausgenossen in den oberen Stockwerken im Winter oft nicht einmal die Heizung aufdrehen müssen (das dürfte nun Vergangenheit sein), während wir im Parterre die Heizung hoch aufdrehen müssen und es trotzdem kalt bleibt. Die Kälte kommt vom Keller, dort wird nicht geheizt.