Start Graz Chronik Spatenstich für die neue Küche Graz in der Herrgottwiesgasse

Spatenstich für die neue Küche Graz in der Herrgottwiesgasse

Küche Graz Spatenstich in Puntigam

Mit dem Spatenstich in der Herrgottwiesgasse beginnt der Bau der neuen Küche Graz. Diese ersetzt den bisherigen Standort in der Körösistraße, der seit 1900 in Betrieb ist und längst an seine Grenzen gestoßen ist.

Die Küche Graz unter der Leitung von Franz Gerngroß versorgt täglich bis zu 10.000 Portionen für rund 160 Kinderbetreuungs- und Sozialeinrichtungen. Durch den Neubau soll diese Zahl auf bis zu 15.000 Portionen pro Tag gesteigert werden – und das bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch.

Nachhaltigkeit und Effizienz im Fokus der Küche Graz

Regionalität bleibt weiterhin ein zentrales Thema: Die Küche setzt auf saisonale, regionale und biologische Lebensmittel. Gleichzeitig sorgen moderne Technik und durchdachte Logistik für geringere Kosten pro Portion.

Franz Gerngroß, der Leiter der Küche Graz, spricht im Interview über den Neubau in Graz-Puntigam. Dabei stellt er klar: Die Regionalität steht im Zentrum der kulinarischen Philosophie. Bereits jetzt stammen rund 80 % der eingekauften Lebensmittel aus der Region, etwa 30 % davon in Bio-Qualität. Ziel sei es, diese Zahlen weiter zu erhöhen und heimische Landwirtschaft gezielt zu fördern.

Der neue Standort bringe zahlreiche Vorteile mit sich. Durch die größere Fläche stehen nun moderne Kochgeräte, bessere Lagermöglichkeiten und optimierte hygienische Abläufe zur Verfügung. Besonders die Trennung von rein und unrein sei nun leichter umsetzbar. Auch wenn es anfangs noch technische Anlaufschwierigkeiten gebe, sieht Gerngroß die Umstellung als wichtigen Fortschritt.

Ein zentrales Ziel im Neubau ist die ökologische Optimierung der Lieferketten. So sollen Lieferanten künftig nur noch einmal pro Woche anliefern – mit Ausnahme von Bäckereien, die aufgrund der Frischeanforderung öfter kommen. Durch die vergrößerten Lagerkapazitäten lässt sich das umsetzen, was gleichzeitig den CO₂-Ausstoß verringert.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Aufbau eines bäuerlichen Versorgungsnetzwerks, das eine direktere und stabilere Versorgung mit regionalen Produkten ermöglicht – auch aus der erweiterten Umgebung von Graz. So will man nicht nur Qualität und Frische sichern, sondern auch die Versorgungssicherheit für die Stadt Graz im Krisenfall stärken. Denn: Wenn Produkte in der Nähe erzeugt werden, bleiben sie auch in schwierigen Zeiten verfügbar.

Gerngroß unterstreicht zudem, dass Regionalität kein reines Schlagwort ist. Vielmehr gehe es um Verantwortung gegenüber Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch wenn regionale Produkte mit höheren Kosten verbunden seien, lohne sich die Investition – aus ökologischer wie aus geschmacklicher Sicht. Für ihn persönlich bedeutet das: lieber weniger reisen, dafür besser und bewusster essen.

Augenmerk auf Nachhaltigkeit des neuen Gebäudes in Puntigam

  • Die Energieversorgung erfolgt über Erdwärmetiefensonden, Wärmepumpen, Wärmerückgewinnung und eine große Photovoltaikanlage (540 m², 100 kWp).
  • Es entstehen E-Ladestationen für LKWs.
  • Die Küche arbeitet künftig nahezu papierlos – rund drei Paletten A4-Papier werden jährlich eingespart.
  • Langlebige, energiesparende Geräte kommen zum Einsatz.
  • Neue Bäume entlang der Straße sowie ein kleines Klimawäldchen am Gelände sorgen für bessere Luftqualität. Dach und Fassade werden begrünt.

Ein preisgekröntes Design aus Graz

Das Architekturbüro Superfuture Architecture ZT GmbH überzeugte mit seinem Entwurf und gewann den Architekturwettbewerb. Die öffentliche Präsentation fand bereits im Vorjahr statt.

Zahlreiche Gäste beim Spatenstich

Politikerinnen beim Spatenstich der Küche Graz
Die Politik zieht sich Kochschürzen über.

Bürgermeisterin Elke Kahr, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Finanzstadtrat Manfred Eber, Klubvorsitzende Daniela Schlüsselberger, Sozialamtsleiterin Andrea Fink, Franz Gerngroß, Leiter der Küche Graz, Stadtbaudirektor Bertram Werle, Projektleiter Johannes Jagersbacher, GBG-Geschäftsführer Günter Hirner, Prokurist Rainer Plösch, Baumanagement-Teamleiter Rudolf Peer, das Architektenteam Anna und Robert Lamprecht, SFG Architecture sowie Geschäftsführer Patrick Ritz und Bauleiter Thomas Gabriel von der Bauunternehmung GRANIT wohnten dem feierlichen Spatenstich am 16. Mai 2025 in Puntigam bei.

Fertigstellung bis Herbst 2026 geplant

Die Bauzeit inklusive Probebetrieb soll rund 15 Monate betragen. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2026 geplant. Die neue Küche Graz stellt das größte Investitionsprojekt im Sozialressort unter Bürgermeisterin Kahr in dieser Amtsperiode dar.

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