Ein geplatzter Dieseltank eines Lastwagens führte Sonntagnachmittag, 17. August 2025, auf der Südautobahn A2 bei Laßnitzhöhe zu einer schweren Massenkarambolage. Insgesamt 33 Fahrzeuge waren betroffen, Dutzende Menschen wurden verletzt.
Gegen 17:30 Uhr verlor ein 43-jähriger Lkw-Lenker aus dem Bezirk Graz-Umgebung bei der Autobahnausfahrt Laßnitzhöhe in Fahrtrichtung Wien plötzlich eine große Menge Treibstoff. Ursache war ein geplatzter Tank. Der ausgelaufene Diesel verteilte sich über mehrere Fahrspuren und machte die Fahrbahn spiegelglatt.
Bisherigen Ermittlungen der Autobahnpolizei Graz-West zufolge, dürfte eine rund 30 Zentimeter lange Eisenstange den Verkehrsunfall verursachet haben. Dabei verkeilte sich die offenbar verloren gegangene und auf der Fahrbahn liegende Eisenstange während der Fahrt unter dem Lkw und riss den Treibstofftank des Sattelkraftfahrzeuges auf. Zumindest 150 Liter Dieseltreibstoff flossen daraufhin im Bereich Laßnitzhöhe auf die Südautobahn und verteilten sich über mehrere Fahrspuren. In Folge dessen musste auch ein sogenannter „Ölalarm“ ausgelöst werden. Während der Lkw-Lenker sein mit Gemüse und Fleisch beladenes Sattelkraftfahrzeug sofort anhielt, um folgende Verkehrsteilnehmer zu warnen, alarmierte eine nachkommende Pkw-Lenkerin rasch die Einsatzkräfte.
Mehrere nachkommende Pkw gerieten ins Schleudern und kollidierten. Innerhalb kurzer Zeit kam es zu einer Kettenreaktion mit insgesamt 33 beteiligten Fahrzeugen.
Verletzte und Rettungseinsatz
Bei dem Unfall erlitten 28 Personen leichte Verletzungen. Eine 18-Jährige aus dem Bezirk Südoststeiermark wurde nach erster Annahme schwer verletzt und musste mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 12 in das LKH Graz geflogen werden. Sie konnte das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen und dürfte nur leichte Verletzungen erlitten haben. Zwei der leicht verletzten Personen befinden sich nach wie vor in stationärer Behandlung, sind jedoch am Weg der Besserung.
Vor Ort standen neben mehreren Notarzteinsatzfahrzeugen auch zehn Rettungswägen und ein Kommandofahrzeug des Roten Kreuzes. Zusätzlich unterstützten Feuerwehrsanitäter die medizinische Versorgung der Verletzten und kümmerten sich um zahlreiche Schockbetroffene.
Großeinsatz der Einsatzkräfte
Neben Polizei und Rettung waren zahlreiche Feuerwehren im Einsatz, darunter die FF Ludersdorf mit rund 30 Kräften sowie die Wehren aus Gleisdorf und Nestelbach bei Graz. Auch ASFINAG, eine Reinigungsfirma sowie mehrere Abschleppunternehmen wurden hinzugezogen, um die Unfallstelle abzusichern, Fahrzeuge zu bergen und die Fahrbahn zu reinigen.
Der Sachschaden an der Infrastruktur sowie den Verkehrsleiteinrichtungen dürfte in einem überschaubaren Ausmaß geblieben sein. Laut ersten Erkenntnissen der ASFINAG blieb die Fahrbahn selbst unbeschädigt. Auch die Leitschienen wurde dem ersten Anschein nach nur geringfügig beschädigt. Für das Binden des ausgeflossenen Dieseltreibstoffs waren nach Auskunft der Feuerwehr rund 800kg Bindemittel erforderlich. Neben Autobahnpolizei, ASFINAG und Autobahnmeisterei waren gleich mehrere Sachverständige noch während der Unfallaufnahme vor Ort. Die Höhe des entstandenen Sachschadens an den Fahrzeugen steht bislang jedoch noch nicht fest.
Sperre und Staus
Die A2 in Fahrtrichtung Wien blieb zwischen Graz-Ost und Gleisdorf-West über mehrere Stunden vollständig gesperrt. Durch den massiven Rückstau kam es zu langen Verzögerungen. Erst in der Nacht konnte die Sperre aufgehoben und der Verkehr wieder freigegeben werden.
Foto: FF Ludersdorf