Black Friday fällt immer auf den letzten Freitag im November und zählt zu den bekanntesten Rabattaktionen des Jahres. Mittlerweile entsteht rund um diesen Tag ein mehrwöchiger Verkaufszeitraum, der sich vom Singles Day bis zum Beginn des Winterschlussverkaufs zieht. Viele Händler werben inzwischen mit Black Weeks, wodurch sich die Schnäppchenphase spürbar verlängert.
- 11.11.2025 Singles Day
- 21.11.2025 Amazon Black Friday Woche bis 28.11.2025
- 28.11.2025 Black Friday – Start ins Cyber Weekend
- 1.12.2025 Cybermonday – Beginn der Cyber Week
Elisabeth Barth, Juristin beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) im Verein für Konsumenteninformation, erklärt, wie Konsumentinnen und Konsumenten trotz hoher Reizüberflutung den Überblick behalten.
Kaufdruck bewusst reduzieren
Onlinehändler setzen während der Rabattphase häufig auf Countdowns oder Hinweise wie „Nur noch wenige Stück verfügbar“. Solche Botschaften sollen Tempo erzeugen und spontane Käufe auslösen. Dennoch lohnt es sich, solche Hinweise kritisch zu hinterfragen, denn oft lässt sich nicht nachvollziehen, ob die Angaben tatsächlich stimmen. Deshalb hilft es, schon vor dem Aktionstag eine Liste mit Produkten zu erstellen, die man wirklich benötigt.
Preise vergleichen und Preisverläufe prüfen
Groß beworbene Rabatte wirken auf den ersten Blick überzeugend. Dennoch zeigt ein Blick auf andere Shops oder Preisvergleichsportale, dass viele Angebote gar nicht so stark reduziert sind. Vor allem dann, wenn sich der Preisnachlass an der unverbindlichen Preisempfehlung orientiert, können die tatsächlichen Marktpreise deutlich niedriger sein. Wer Preisverläufe über einen längeren Zeitraum beobachtet, erkennt schnell, ob ein Angebot tatsächlich attraktiv ist.
Eine Untersuchung des ZDF deutete bei rund 3000 Produkten darauf hin, dass die Preisänderungen rund um Black Friday vielfach gering ausfielen.
Widerrufsrecht nutzen
Wenn ein Kauf übereilt erfolgt ist, können Konsumentinnen und Konsumenten bei Onlinebestellungen in der Regel ihr 14-tägiges Widerrufsrecht nutzen.
Manche Händler bieten von sich aus auch einen längeren Zeitraum an. Doch Achtung: Nicht jedes Produkt kann zurückgenommen werden. Für Konzerttickets, Flugtickets oder Produkte, die nach speziellen Kundenvorgaben gesondert angefertigt wurden, gibt es kein kostenloses Rücktrittsrecht.
erläutert Barth.
Auf Fake Shops achten
Während Black Friday und Cyber Monday steigt auch die Zahl unseriöser Anbieter. Deshalb ist es sinnvoll, unbekannte Shops besonders gründlich zu prüfen.
Grundsätzlich ist eine gesunde Portion Skepsis ratsam: Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein, sind höchstwahrscheinlich nur Schein. Bei Onlineshops, die einem bisher unbekannt waren, ist es ratsam, Erfahrungsberichte zu recherchieren. Außerdem sollte man darauf achten, ob ein Impressum vorhanden ist und die dort genannten Adressdaten auf Google Maps zu finden sind. Indiz für einen Fake-Shop kann auch fehlerhaftes Deutsch sein, oder wenn als Zahlungsart nur Vorauskasse angeboten wird.
warnt Barth.
Im Betrugsfall sollte man rasch den Zahlungsdienstleister kontaktieren und eine Rückbuchung beantragen. Eine Anzeige bei der Polizei ist dennoch wichtig, auch wenn die Chancen auf eine Rückerstattung begrenzt bleiben.
Beliebte Verkaufstricks am Black Friday
Viele Händler setzen gezielt auf psychologische Strategien, um Kaufentscheidungen zu beschleunigen. Neben künstlicher Verknappung gehören dazu Preise wie 49,99 Euro, die günstiger wirken, oder Bundle Angebote, die teurer sein können als der Einzelkauf. Auch kurzfristige Blitzangebote sollen dazu bewegen, schnell zuzuschlagen, bevor man weiter recherchiert.
Gefahren während der Schnäppchenjagd
Neben überzogenen Rabatten begegnen Konsumentinnen und Konsumenten weiteren Stolpersteinen. Häufig fallen hohe Versandkosten erst beim Checkout auf. Zusätzlich verlangen manche Anbieter Gebühren für Rücksendungen oder verschicken Bestellungen erst nach mehreren Wochen. Auch Abo Modelle tauchen immer wieder auf, wenn Rabatte an regelmäßige Zahlungen gekoppelt sind. Fake Bewertungen erschweren es zusätzlich, seriöse Angebote zu erkennen.
Wann Black Friday wirklich günstige Preise bietet
Rabatte sind nicht in allen Produktbereichen gleich stark. Fernseher, Gaming Zubehör und Vorjahresmodelle technischer Geräte sind häufig deutlich reduziert. Gleichzeitig bleiben Smartphones oder Luxusmarken oft auf einem ähnlichen Preisniveau wie im restlichen Jahr. Deshalb lohnt es sich besonders, ältere Modellgenerationen oder Auslaufprodukte im Blick zu behalten.
Checkliste: So erkennst du echte Schnäppchen
- Produkt bereits in den Wochen davor beobachtet?
- Preisvergleich über mehrere Shops durchgeführt?
- Ist der Rabatt real oder basiert er auf einer hohen UVP?
- Gibt es versteckte Zusatzkosten wie Versand oder Gebühren?
- Wirkt der Shop vertrauenswürdig und hat ein korrektes Impressum?
Sicher bezahlen am Black Friday
Viele Menschen suchen nach der sichersten Zahlungsmethode für Rabattaktionen. Kreditkarten bieten bei Problemen oft eine Rückbuchungsfunktion. PayPal verfügt über einen Käuferschutz, der bei nicht gelieferten Produkten greifen kann. Besonders sicher ist auch der Kauf auf Rechnung, weil man erst nach Erhalt der Ware bezahlt.
Black Friday im stationären Handel in Graz
Auch die Grazer Innenstadt beteiligt sich jedes Jahr an der Rabattwelle. Viele lokale Händler kündigen Preisaktionen an, die sich besonders für kurzfristige Einkäufe eignen. Da die Produkte sofort mitgenommen werden können, entfallen Lieferzeiten und mögliche Verzögerungen. Wer regionale Geschäfte unterstützen möchte, hat deshalb gerade am Black Friday viele Möglichkeiten.
Internationaler Blick auf Black Friday
Während Black Friday in den USA seinen Ursprung hat, hat sich der Aktionstag in Europa unterschiedlich entwickelt. Einige Länder setzen verstärkt auf digitale Angebote, während andere den Fokus auf stationären Handel legen. Österreich bewegt sich im europäischen Mittelfeld, sowohl bei der Höhe der Rabatte als auch bei der Dauer der Aktionsphasen.
FAQ rund um Black Friday
Gibt es am Black Friday tatsächlich die besten Preise?
Oft ja, allerdings hängt das stark von der Produktkategorie ab.
Was passiert, wenn der Preis nach Black Friday sinkt?
Manche Händler bieten Preisgarantien, andere nicht. Ein Blick in die Bedingungen lohnt sich.
Gilt das Widerrufsrecht auch bei reduzierten Artikeln?
Ja, das Widerrufsrecht gilt unabhängig vom Rabatt.
Was ist der Unterschied zwischen Cyber Weekend und Cyber Week?
Cyber Weekend umfasst Black Friday und Cybermonday. Die daran anschließende Cyber Week verlängert die Rabattphase.
Typische Fehler, die man am Black Friday vermeiden sollte
- Ohne Preisvergleich kaufen
- Von Countdown Druck beeinflussen lassen
- Rücksendekosten übersehen
- Auf Fake Bewertungen vertrauen
- Unbekannte Shops nicht überprüfen





























































