In puncto Verkehrssicherheit zeigen sich in Europa deutliche Unterschiede. Eine aktuelle Analyse des VCÖ weist darauf hin, dass das Risiko tödlicher Verkehrsunfälle in vielen beliebten Urlaubsländern wie Italien, Kroatien, Griechenland und Portugal höher ist als in Österreich. Auch in osteuropäischen Staaten wie Rumänien und Bulgarien sterben überdurchschnittlich viele Menschen im Straßenverkehr.
Italien und Kroatien mit hohem Risiko
Italien und Kroatien zählen zu den beliebtesten Reisezielen der Österreicherinnen und Österreicher. Gleichzeitig liegt dort das Unfallrisiko über dem EU-Durchschnitt. 2024 starben in Italien 52 und in Kroatien 62 Personen pro Million Einwohner im Straßenverkehr. Zum Vergleich: In Österreich lag der Wert bei 38. Noch schlimmer war die Lage in Griechenland (66), Portugal (56) sowie in Bulgarien (74) und Rumänien (77).
Skandinavien vorbildlich bei Verkehrssicherheit
Deutlich besser schneiden Länder wie Norwegen und Schweden ab. Norwegen verzeichnete nur 16 Verkehrstote pro Million, Schweden 20. Ein Grund dafür sind unter anderem niedrigere Tempolimits: Auf Freilandstraßen gilt in Schweden maximal 70 km/h, in Norwegen 80 km/h. Auf Autobahnen liegt das Limit bei 100 bzw. 110 km/h.
Unterschiede bei Tempolimits und Promillegrenzen
Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte sich vorab über die Verkehrsregeln informieren. In 20 EU-Staaten gelten auf Freilandstraßen niedrigere Tempolimits als in Österreich, meist zwischen 80 und 90 km/h. Auch auf Autobahnen ist in vielen Ländern bei 120 km/h Schluss, etwa in Belgien, Portugal oder Spanien.
Auch bei der Alkoholgrenze gibt es große Unterschiede. In Tschechien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei gilt die 0,0-Promille-Grenze. Estland, Polen, Finnland, Schweden und Norwegen erlauben nur bis zu 0,2 Promille.
Teure Strafen für Alkohol und Geschwindigkeit
Die Bußgelder für Alkoholfahrten liegen in vielen Ländern deutlich über den österreichischen Standards. In Griechenland kostet Trunkenheit am Steuer seit Juni mindestens 1.000 Euro. Auch in Italien (ab 545 Euro), Spanien (ab 500 Euro) und der Schweiz (ab rund 630 Euro) wird es teuer. Wer in Polen mit mehr als 0,5 Promille erwischt wird, muss sogar einkommensabhängige Strafen zahlen.
Auch beim Telefonieren am Steuer greifen viele Länder härter durch: In Griechenland werden 350 Euro fällig, in Italien mindestens 165 Euro, in Kroatien ab 135 Euro und in Spanien mindestens 200 Euro.
Katharina Jaschinsky, Verkehrssicherheitsexpertin beim VCÖ, warnt:
Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so langsam wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille. Nachrichten zu tippen entspricht einem Blindflug von bis zu zwei Sekunden – das ist extrem gefährlich.