Start Österreich Wo könnte der Song Contest 2026 stattfinden?

Wo könnte der Song Contest 2026 stattfinden?

Stadthalle Graz Song Contest

Nach dem Sieg von JJ beim Eurovision Song Contest 2025 wird der ESC 2026 in Österreich stattfinden. Der ORF entscheidet in Abstimmung mit der European Broadcasting Union über den Austragungsort. Mehrere Städte zeigen Interesse:

  • Wien bleibt Favorit: Die Stadt hat 2015 den ESC ausgerichtet und verweist auf Erfahrung, Infrastruktur und wirtschaftliche Vorteile. Die Stadthalle wäre erneut verfügbar, wenngleich es Überlegungen zu einem Neubau bis 2030 gibt.
  • Graz ist technisch bereit: Die Grazer Stadthalle ist laut Stadt gut ausgestattet. Auch zusätzliche Hallen für Proben und Medien stehen bereit. Stadtrat Riegler spricht sich für eine Bewerbung aus, fordert aber nationale Unterstützung für die Finanzierung.
  • Innsbruck prüft die Bewerbung: Die Olympiaworld bietet Platz für 12.000 Personen. Bürgermeister Anzengruber bringt auch die Seegrube als innovativen Schauplatz ins Spiel. Innsbruck verweist auf Erfahrung mit Sport-Großveranstaltungen und ein 50-jähriges Olympia-Jubiläum 2026.
  • Wels baut gerade eine neue Messehalle und will sich bewerben.
  • Oberwart sieht ein „Handicap“ in der Verfügbarkeit von Quartieren, Bürgermeister Georg Rosner sieht aber ansonsten alle Voraussetzungen, solche Events zu veranstalten.

Klagenfurt hat eine Bewerbung für den ESC 2026 ausgeschlossen, da notwendige Adaptierungen im Wörthersee Stadion zu teuer und langfristig nicht nutzbar wären. Auch Salzburg sieht von einer Bewerbung ab – fehlende Infrastruktur und hohe Kosten machen eine Austragung laut Bürgermeister Auinger nicht realisierbar.

Wo soll der ESC 2026 stattfinden?

Klaus Leutgeb, Konzertmanager und Betreiber des Schwarzl-Freizeitzentrums, möchte den Eurovision Song Contest 2026 an den Schwarzlsee bei Premstätten holen. Er sieht die generalsanierte Daviscup-Halle samt weitläufigem Gelände am Schwarzlsee als ideal: TV-tauglich, flexibel nutzbar, 15.000 Parkplätze, nahe am Flughafen und gut angebunden an Nachbarländer.

Leutgeb hebt seine internationale Erfahrung bei Großevents hervor, etwa mit Konzerten von Adele in München. Seiner Ansicht nach bietet kein anderer Ort in Europa vergleichbare Rahmenbedingungen für ein Event wie den ESC.

Steiermark signalisiert Interesse an ESC-Bewerbung

Die Steiermärkische Landesregierung zeigt sich offen für eine mögliche Austragung des Eurovision Song Contest (ESC) in der Steiermark. Die Region bringe dafür alle Voraussetzungen mit: Sie habe mehrfach bewiesen, dass sie internationale Großveranstaltungen erfolgreich organisiert – mit ausgezeichneter Infrastruktur, hoher Sicherheitskompetenz und motivierten Verantwortlichen.

Großevents wie der ESC stärken den Tourismus und bringe wirtschaftliche Impulse für die gesamte Region. Deshalb steht die Landesregierung hinter Veranstaltungen, die den Tourismusregionen der Steiermark eine nachhaltige Wertschöpfung ermöglichen.

Landeshauptmann Mario Kunasek betont: „Ich unterstütze Großveranstaltungen in der Steiermark ausdrücklich. Davon profitieren Beherbergungsbetriebe und Gastronomie – auch in weiter entfernten Regionen. Zudem bietet sich der internationalen Öffentlichkeit eine Gelegenheit, die Steiermark als gastfreundliches und engagiertes Bundesland kennenzulernen. Sollte Graz als ESC-Austragungsort in Frage kommen, müssen auch das Burgenland und Kärnten durch die neue Koralmbahn einbezogen werden. Für eine seriöse Bewerbung brauchen wir jedoch klare Zahlen, um den finanziellen Aufwand genau einschätzen zu können.“

Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom unterstreicht die Chancen: „Die Steiermark hat sich bereits vielfach als Gastgeberin für internationale Events bewährt. Der ESC würde unserem Bundesland zusätzliche wirtschaftliche und touristische Impulse bringen. Als für Europa zuständiges Regierungsmitglied würde ich mich freuen, wenn das Grüne Herz Europas seine Offenheit und Qualität einem Millionenpublikum zeigen kann. Doch Verantwortung bedeutet auch, zuerst fundierte Finanzierungsgrundlagen zu schaffen.“

Der Grazer Stadtrat Günter Riegler (ÖVP) würde eine Bewerbung begrüßen. Entscheiden müsse dies aber Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Das Kulturhauptstadtjahr 2003 habe der Stadt einen immensen Schub“ gegeben – Nächtigungszahlen seien damals sprunghaft angestiegen.

Viele in Österreich denken jetzt über den Austragungsort 2026 nach. Mit der Stadthalle hat Graz nicht nur die passende Infrastruktur, sondern auch das Know-how, um Großveranstaltungen durchzuführen. Eine mögliche Bewerbung werde ich deshalb im Stadtsenat besprechen, denn das Vorhaben ist nur dann umsetzbar, wenn es von allen mitgetragen wird und die Kosten für die Stadt zu bewältigen sind.

schreibt Bürgermeisterin Kahr auf Facebook.

Meinungen zu Graz als Song Contest Austragungsort 2026

NEOS rufen Stadtregierung zur Zurückhaltung auf: Dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Graz stattfinden wird, hält NEOS-Fraktionsvorsitzender Philipp Pointner für wenig realistisch:

Natürlich wäre der ESC für Graz ein Gewinn. Aber zu welchem Preis? Eine Stadt, die seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse lebt und dringend Reformen bräuchte, hat sich diese Chance selbst verbaut.

Auch im Netz wird Graz vielfach als geeigneter ESC-Austragungsort diskutiert. Die Stadthalle mit dem angrenzenden Messegelände gilt als ausreichend groß, um den Anforderungen des Wettbewerbs gerecht zu werden. Auch die erfolgreiche Abwicklung früherer Großveranstaltungen wird als positives Signal gewertet.

Gleichzeitig wird die Finanzierung aber kritisch hinterfragt. Die erwarteten Kosten im zweistelligen Millionenbereich werfen Zweifel auf, ob Stadt und Land eine Bewerbung wirtschaftlich stemmen können – insbesondere ohne klare Zusagen von Bund oder ORF.

Die Infrastruktur wertet die Internet Community unterschiedlich: Der Flughafen, die Stadtnähe und die Anbindung durch die neue Koralmbahn werden positiv hervorgehoben, während es Bedenken zur nächtlichen Verkehrsanbindung und Hotelkapazität gibt.

Ob Graz tatsächlich zum Zug kommt, wird letztlich davon abhängen, wie überzeugend ein mögliches Konzept ausfällt – und wie sich die Stadt im Vergleich zu Mitbewerbern wie Wien oder Innsbruck positionieren kann.

Zunächst liegt der nächste Schritt beim ORF: Er soll ein Konzept erstellen, das als Grundlage für die weiteren Planungen und eine offizielle Ausschreibung dient. Erst danach kann die Steiermark über eine konkrete Bewerbung entscheiden.

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