Ein Picknick im Grünen, eine kleine Wanderung durch den Wald oder einfach nur Toben im Garten – so sieht ein perfekter Familiennachmittag aus. Doch schnell ist es passiert: Eine Zecke hat sich festgebissen. Jetzt ist es wichtig, ruhig zu bleiben und richtig zu handeln. Denn: Je schneller und sicherer du die Zecke entfernst, desto geringer ist das Risiko für eine Infektion – etwa mit FSME oder Borreliose.
Hier erfährst du, wie du Zecken sicher und schonend entfernst – bei Kindern, Erwachsenen und Haustieren.
Inhalt
- Warum schnelles Handeln wichtig ist
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: Zecke richtig entfernen
- Zecken entfernen – das solltest du vermeiden
- So entsorgst du die Zecke sicher
- Kinder und Zecken – worauf du besonders achten musst
- Auch bei Tieren: Zecken richtig entfernen
- Wann du zum Arzt gehen solltest
- Fazit: Zecken entfernen – keine Hexerei
- Zecken-Mythen: Was stimmt – und was nicht?
Warum schnelles Handeln wichtig ist
Zecken übertragen Krankheiten nicht immer sofort. Die Erreger der Borreliose gelangen in der Regel erst nach 12 bis 24 Stunden in den Körper. Beim FSME-Virus ist es leider anders: Es kann bereits kurz nach dem Stich übertragen werden.
Deshalb gilt: Je früher du die Zecke entdeckst und entfernst, desto besser.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Zecke richtig entfernen
1. Das richtige Werkzeug bereitlegen
Für eine sichere Entfernung brauchst du:
- Eine spitze, glatte Pinzette oder einen Zeckenhaken
- Optional: Ein Desinfektionsmittel
- Ein Taschentuch oder Stück Klebeband zur Entsorgung
Tipp für Eltern: Halte ein kleines Zeckenset in deiner Ausflugsapotheke oder im Wanderrucksack bereit.
2. Zecke greifen – so nah wie möglich an der Haut
- Fasse die Zecke direkt an der Haut, möglichst vorne am Stechapparat.
- Vermeide es, den Körper zu quetschen – dadurch könnten Erreger in die Wunde gedrückt werden.
3. Ruhig und gleichmäßig ziehen
- Ziehe die Zecke langsam und gerade heraus.
- Leichtes Hin- und Herwackeln oder Drehen kann helfen, sie zu lösen.
- Die Drehrichtung spielt keine Rolle – die Zecke hat kein Gewinde.
Auch wenn Teile der Zecke in der Haut verbleiben, ist das kein Drama – sie werden meist von selbst abgestoßen.
4. Nach der Entfernung
- Desinfiziere die Stelle mit einem hautverträglichen Mittel.
- Beobachte die Haut in den nächsten Tagen: Eine sich ausbreitende Rötung oder grippeähnliche Symptome können Hinweise auf eine Infektion sein. Dann unbedingt ärztlichen Rat einholen!
Zecken entfernen – das solltest du vermeiden
❌ Keine Öle, Cremes, Alkohol oder Klebstoff – sie reizen die Zecke und kann dazu führen, dass diese Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt.
❌ Nicht quetschen oder herausreißen – das kann die Infektionsgefahr erhöhen.
❌ Zecke nicht mit bloßen Fingern entfernen – Infektionsgefahr!
Merke: Ziel ist es, die Zecke möglichst schnell und vollständig zu entfernen – ohne sie zu verletzen.
So entsorgst du die Zecke sicher
- Lege die Zecke in ein Stück Klebeband (z. B. Tixo)
- Wirf sie in den Hausmüll – nicht in den Kompost!
- Alternativ: In ein fest verschlossenes Gefäß mit Desinfektionsmittel geben.
Kinder und Zecken – worauf du besonders achten musst
Kinder werden oft am Kopf, Nacken und Hals gestochen – da, wo sie gerne spielen und krabbeln.
- Kontrolliere Kinder direkt nach dem Aufenthalt im Grünen, vor allem an:
- Haaransatz
- Hinter den Ohren
- Nacken
- Achselhöhlen
- Leistengegend und Kniekehlen
- Verwende bei kleinen Kindern am besten eine Zeckenkarte oder Zeckenpinzette mit abgerundeter Spitze.
Wichtig: Mach aus dem Zeckencheck ein gemeinsames Abendritual – das nimmt die Angst und gibt Sicherheit.
Auch bei Tieren: Zecken richtig entfernen
- Auch bei Hund oder Katze funktioniert die Entfernung wie beim Menschen.
- Finde die Zecke und trenne das Fell vorsichtig.
- Nutze Zeckenzange oder Haken – ruhig, ohne Druck.
- Kontrolliere besonders Kopf, Hals und Brust – dort sitzen Zecken bei Tieren am häufigsten.
Wann du zum Arzt gehen solltest
Sofortige ärztliche Abklärung, wenn:
- sich um die Einstichstelle ein roter Ring (Wanderröte) bildet
- Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen auftreten
- dein Kind über Schwindel oder Schwäche klagt
- du die Zecke nicht vollständig entfernen konntest
Fazit: Zecken entfernen – keine Hexerei
Mit dem richtigen Wissen und ein wenig Routine ist das Entfernen einer Zecke ganz einfach. Entscheidend ist: schnell, ruhig und sicher handeln. So schützt du deine Familie und deine Haustiere bestmöglich vor unangenehmen Folgen.
Zeckenzange, Pinzette und Desinfektionsmittel gehören in jede Haus- und Ausflugsapotheke – und ein geschulter Blick auf Haut und Haar sowieso.
Natürlich! Hier kommt ein ausführlicher und familiengerechter Abschnitt über Zecken-Mythen – im Magazin-Stil, mit Fokus auf Aufklärung und Sicherheit für Familien:
Zecken-Mythen: Was stimmt – und was nicht?
Wenn’s um Zecken geht, kursieren viele Irrtümer. Manche klingen harmlos, andere können sogar gefährlich werden – besonders, wenn sie Eltern in falscher Sicherheit wiegen. Wir räumen mit den häufigsten Mythen auf und erklären, was wirklich zählt.
Mythos 1: Zecken fallen von Bäumen
❌ Falsch.
Zecken leben nicht auf Bäumen, sondern in Gräsern, Büschen und im Unterholz – also dort, wo Kinder gerne spielen. Sie klettern nur bis etwa einen Meter hoch, weil sie auf einen vorbeilaufenden Wirt (z. B. Mensch oder Hund) warten.
✅ Fakt: Das größte Risiko besteht in Bodennähe – nicht von oben! Deshalb: auf den Wegen bleiben, hohes Gras und Gestrüpp meiden.
Mythos 2: Zecken sind nur im Sommer aktiv
❌ Falsch.
Viele denken, Zecken seien ein reines Sommerproblem. Tatsächlich werden sie aktiv, sobald es wärmer als 7 °C ist – oft also schon im Frühjahr und bis weit in den Herbst hinein.
✅ Fakt: Zeckenschutz ist in Österreich meist von März bis Oktober nötig – in milden Wintern sogar das ganze Jahr.
Mythos 3: Mit Öl oder Klebstoff gehen Zecken besser raus
❌ Gefährlich falsch.
Hausmittel wie Öl, Butter, Alkohol oder Klebstoff können Zecken „ersticken“ – allerdings nur sehr langsam. In dieser Zeit können sie vermehrt Speichel und Krankheitserreger abgeben.
✅ Fakt: Zecken niemals reizen. Immer mit Pinzette oder Zeckenhaken entfernen – ruhig und direkt an der Haut.
Mythos 4: FSME-Impfung schützt vor allen Zeckenkrankheiten
❌ Falsch.
Die FSME-Impfung schützt nur vor der FSME-Virusinfektion. Gegen Borreliose, Rickettsiose oder andere Zeckenkrankheiten gibt es keine Impfung.
✅ Fakt: Die Impfung ist sehr wichtig – ersetzt aber nicht den Schutz durch Kleidung, Repellents und Zeckenkontrolle.
Mythos 5: Duschen reicht, um Zecken zu entfernen
❌ Nur teilweise richtig.
Duschen kann dabei helfen, nicht festgebissene Zecken abzuspülen. Hat sich die Zecke aber bereits festgesaugt, nützt duschen nichts.
✅ Fakt: Immer gründlich absuchen – besonders an warmen, versteckten Körperstellen. Duschen ist nur eine Ergänzung, kein Ersatz.
Mythos 6: Nur Risikogebiete sind gefährlich
❌ Trügerisch.
FSME-Risikogebiete zeigen nur, wo besonders viele Zecken FSME-Erreger tragen. Doch auch in anderen Regionen können Zecken Borrelien oder andere Krankheitserreger übertragen.
✅ Fakt: Zeckenschutz ist überall wichtig – egal ob am Spielplatz, im Stadtpark oder auf der Alm.
Mythos 7: Kinder sind immun gegen Zeckenkrankheiten
❌ Nein.
Kinder sind besonders gefährdet, weil sie oft ungeschützt im Grünen spielen, dichter am Boden sind und Zecken nicht sofort bemerken.
✅ Fakt: Gerade Kinder sollten geimpft, kontrolliert und mit angepasster Kleidung geschützt werden.