Im Rahmen einer dreitägigen Staatstrauer wird ganz Österreich der Opfer dieser Tragödie gedenken. Die österreichische Flagge wird auf allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt. Heute Vormittag um 10 Uhr wird eine landesweite Trauerminute im stillen Gedenken für die Opfer dieser schrecklichen Tat abgehalten.
Rede des Bundeskanzlers gestern in Graz
Dieser heutige Tag ist ein dunkler Tag in der Geschichte unseres Land. Der Amoklauf an einer Schule hier in Graz, dem BORG Dreierschützengasse, ist eine nationale Tragödie, die uns zutiefst erschüttert.
Durch diese unfassbare Tat wurden 9 Menschen plötzlich aus ihrem Leben gerissen. Es gibt keine Worte, um den Schmerz, die Fassungslosigkeit und die Trauer auszudrücken, die ganz Österreich empfindet. Unser Land steht in diesem Moment des Entsetzens still.
Meine Gedanken und mein tief empfundenes Mitgefühl sind bei den Hinterbliebenen, den Familien, den Eltern, die ein Kind verloren haben. Bei den Geschwistern, die nun ohne ihren Bruder oder ihre Schwester weiterleben müssen.
Mein Mitgefühl gilt jenen, die durch diesen unfassbaren Gewaltexzess Verletzungen und unermessliches Leid erlitten haben. Allen Angehörigen, den Freundinnen und Freunden, den Lehrerinnen und Lehrern, dem Schulpersonal, die das Unfassbare miterleben mussten.
Diese Tat trifft uns alle – als Menschen, als Eltern, als Gesellschaft in diesem Land. Eine Schule ist mehr als nur ein Ort des Lernens. Sie ist ein Raum des Vertrauens, der Geborgenheit und der Zukunft.
Dass dieser sichere Raum von einem solchen Gewaltakt erschüttert wurde, macht sprachlos. Gerade in solchen Stunden müssen wir zusammenstehen. Als Gemeinschaft, die Halt gibt. Als Gesellschaft, die Anteil nimmt. Auch wenn Konflikte zum Leben gehören, darf Konfliktlösung durch Gewalt niemals Teil unseres Lebens werden.
Ich danke allen Einsatzkräften der Polizei, der Rettung und allen anderen Helferinnen und Helfern. Sie haben unter schwierigsten Bedingungen rasch und entschlossen gehandelt – mutig, besonnen und mit größtem Einsatz.
Mein Dank gilt auch jenen, die das Geschehene aufklären werden und jenen, die den Überlebenden und Hinterbliebenen in ihrer seelischen Not beistehen.
Heute geht es allen voran um Mitgefühl. Um die Kraft des Zusammenhalts. Um das Bewusstsein, dass wir in der schwersten Stunde füreinander da sind. Denn in so schweren Stunden, ist Menschlichkeit unsere stärkste Kraft.
Eines muss heute und in Zukunft gelten: Unsere Schulen müssen Orte des Friedens bleiben – Orte, an denen unsere Kinder unbeschwert wachsen und lernen können.
Foto: Florian Schrötter / BKA