Start Graz Chronik Zecken-Schutzimpfung im Gesundheitsamt der Stadt Graz

Zecken-Schutzimpfung im Gesundheitsamt der Stadt Graz

Impfstelle Stadt Graz

Je häufiger wir aufgrund des schönen Wetters wieder ins Freie strömen, desto mehr kommen wir mit Zecken in Kontakt. Damit steigt das Risiko, dass sich mit FSME zu infizieren. Auch deswegen, weil vielen immer noch nicht bewusst ist, dass ganz Österreich ein FMSE-Risikogebiet ist.

Mit der Zecken-Schutzimpfung inklusive regelmäßiger Auffrischung kann eine Infektion fast immer vermieden werden. FSME-Impfungen sollten auch heuer nicht auf nächstes Jahr verschoben werden.

Die FSME-Zeckenschutzimpfaktion im Gesundheitsamt der Stadt Graz läuft bis 26. Juli 2024, Montag bis Freitag von 8 – 13 Uhr, solange der Vorrat reicht. Online Termine sind Montag bis Freitag von 8 – 10 Uhr 👉 hier zu reservieren. Ab 10:15 täglich ist Impfen ohne Termin.

Was zum Impfen in das Gesundheitsamt mitzubringen ist

  • Impfpass (wenn vorhanden)
  • Impfeinwilligungserklärung (Die Formulare liegen vor Ort auf oder können vorab online ausgedruckt werden)
  • Eine FSME-Impfung kostet für Erwachsene 23,50 € und für Kinder EUR 23 € (Hinweis: Das Land Steiermark bietet auch eine FSME Zeckenschutz-Impfaktion – hier sind die Kosten um 1 € geringer. Die Mitarbeiterin in der Grazer Impfstelle erklärte uns, dass die höheren Gebühren für das Benachrichtigungsservice sind, wenn bei einem wieder eine Impfung angeraten ist)
  • Achtung: Es wird nur der im Gesundheitsamt erhältliche Impfstoff verwendet, keinen Impfstoff mitbringen!
Impfpass
Internationaler Impfpass © Foto Fischer

Im Wartebereich der Impfstelle im 2. Stock in der Schmiedgasse 26 klärt bereits eine Mitarbeiterin vor Ort ab, ob man alle notwendigen Ausweise und Formulare mit hat, und verteilt Nummern auf einem Zettel. Diese werden nach und nach aufgerufen.

Sobald die eigene Nummer auf dem Bildschirm erscheint, kann man die Impfstelle betreten und geht zu dem zugewiesenen Schalter. Dort wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der gelbe Impfpass übergeben und die Kosten für die Zeckenschutz-Impfung bezahlt. Bankomat-Zahlungen sind ohne weiteres möglich.

Anschließend muss man nur noch warten, bis man (oder mit seinem Kind) zur Ärztin / zum Arzt in der Impfkoje geben wird. Meiner Erfahrung nach, sind sie sehr fürsorglich bei Kindern.

FSME: Frühsommer-Meningo-Encephalistis ist eine durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung

Die Erkrankung kommt in ganz Österreich und in weiten Teilen Europas und Asien vor. Es gibt fast überall Zecken: Auf Bäumen, im Gras, im Gebüsch und im Laub, auch immer mehr in den Bergen. Bis zu 5 von 100 Zecken sind Virusträger. Kommt es durch den Stich einer infizierten Zecke zu einer Infektion (in seltenen Fällen ist auch eine Übertragung durch rohe Milch möglich), treten bei ca. 30% der Infizierten Krankheitserscheinungen auf.

➡ Mehr zum Thema: Wie kann man den Kontakt mit Zecken meiden?

Krankheitsverlauf bei FSME

  • Zunächst kommt es ca. 7-10 Tage nach dem Stich zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen.
  • Bei einem Teil der Betroffenen schreitet die Erkrankung, nach einem beschwerdefreien Intervall von ca. einer Woche, weiter fort und es entwickelt sich das typische Erkrankungsbild mit hohem Fieber, Nackensteifigkeit, Erbrechen, Benommenheit bis zum Koma und eventuellen Lähmungserscheinungen.
  • In 1–2% der Fälle führt diese Hirnhautentzündung auch zum Tod.
  • Dauerschäden wie Konzentrations- und Leistungsschwäche, psychische Beeinträchtigungen, häufige Kopfschmerzen, Epilepsie oder bleibende Lähmungen
    können die Folge sein.
  • Im Allgemeinen verläuft die Erkrankung im Erwachsenenalter schwerer, trotzdem gab es in den vergangenen Jahren auch Kinder und sogar Säuglinge mit sehr schweren Verlaufsformen.

Kinder immer wieder betroffen

2019 waren 14 % der Betroffenen Kinder in Österreich unter 15 Jahren, glücklicherweise weniger als in den Jahren davor (2018 18 %, 2017 17 %). Allerdings ist 2019 sogar ein Baby mit sechs Monaten erkrankt. Ein 13-Jähriger erlitt eine Enzephalomyelitis (Gehirn- und Rückenmarksentzündung) und musste auf der Intensivstation behandelt werden.

Wie man an diesen schrecklichen Beispielen sieht, können Kinder durchaus schwer erkranken, auch wenn die meisten FSME-Erkrankungen bei ihnen leichter verlaufen. Eltern sollten kein Risiko eingehen und ihre Kinder ab dem ersten Lebensjahr gegen FSME impfen lassen.

betont Kinderarzt und Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Ärztekammer für Burgenland Dr. Albrecht Prieler.

FSME Schutzimpfung

Da es eine spezifische Behandlung nicht gibt, ist nur die Behandlung der Symptome möglich.

  • Die Schutzimpfung besteht aus 3 Teilimpfungen (= Grundimmunisierung)
  • Nach der 1. Teilimpfung hat die 2. Teilimpfung nach etwa 1 Monat und die 3. Teilimpfung innerhalb von 5-12 Monaten nach der 2. Teilimpfung zu
    erfolgen.
  • Die 1. Auffrischungsimpfung ist nach 3 Jahren erforderlich.
  • Aufgrund neuer Erkenntnisse empfiehlt der Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates alle weiteren Auffrischungsimpfungen, also ab der 4. Impfung, im 5-
    Jahres-Intervall durchzuführen, um den Impfschutz fortgesetzt aufrechtzuerhalten.
  • Personen ab dem 60. Lebensjahr sollten weiterhin alle 3 Jahre geimpft werden.
  • Nach einem Zeckenstich ohne vorangegangene Zeckenimpfung, kann erst 4 Wochen nach dem Zeckenstich mit der Grundimmunisierung begonnen werden

Welche Nebenwirkungen bei der der Impfung möglich sind (PDF)

Alternative Impfungsmöglichkeit beim Hausarzt mit Impfstoff aus der Apotheke

Unter Einhaltung entsprechender Schutzmaßnahmen können Impfungen auch vom Hausarzt durchgeführt werden. Den Impfstoff dazu muss man bei Apotheken kaufen. Diese können vorab aber helfen herauszufinden, ob dieses Jahr eine Impfung nötig ist.

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