In den Sommermonaten können Bienen, Wespen und Hornissen zur tödlichen Gefahr werden. Aktuell sorgt der Todesfall eines Arbeiters nach einem Insektenstich für Bestürzung.
Bei einer Insektengiftallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Eiweiße im Gift von Insekten. Die genauen Ursachen dieser Reaktion sind noch nicht vollständig geklärt. Fachleute haben jedoch Folgendes festgestellt: Die Allergie entwickelt sich nicht sofort nach dem ersten Insektenstich. Es kann Jahre dauern, in denen Betroffene wiederholt gestochen werden, ohne allergische Symptome zu zeigen. Im Laufe der Zeit kann jedoch eine Sensibilisierung auftreten, sodass das Immunsystem beim nächsten Stich allergisch reagiert.
Am häufigsten treten Allergien gegen das Gift von Bienen und Wespen auf. Dabei führen Bienenstiche in der Regel zu stärkeren Reaktionen als Wespenstiche. Bei einer Bienengiftallergie besteht ein erhöhtes Risiko, auch auf das Gift von Hummeln allergisch zu reagieren, und bei einer Wespengiftallergie kann auch eine Allergie gegen Hornissengift entstehen.
- Allergische Reaktionen auf das Gift von Hummeln oder Hornissen sind wesentlich seltener, da diese Insekten weniger häufig stechen.
- Noch seltener treten allergische Reaktionen durch Stiche von Mücken, Bremsen oder das Gift von Ameisen auf.
Wie die Auswertung der Todesursachenstatistik durch den KFV zeigt, sind in den letzten 10 Jahren in Österreich insgesamt 55 Menschen nach Stichen durch Bienen, Wespen oder Hornissen verstorben. Die meisten Toten in Niederösterreich (16 Tote) und der Steiermark (10) zu beklagen. 2022 und 2023 gab es mit jeweils neun Toten sogar Zehnjahreshöchststände. Hinzu kommen pro Jahr im Schnitt fast 1.200 stationäre Behandlungen aufgrund von Insektenstichen.
Leider reagieren manche Menschen auf Insektenstiche allergisch, daher ist es wichtig im Notfall rasch zu reagieren und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. Ist die Allergie bereits bekannt, so kann man auch präventiv nach ärztlicher Rücksprache im Sommer immer ein sogenanntes Notfall-Set bei sich tragen, das in der Regel Kortison-Tabletten, Antihistamin-Tabletten und einen Adrenalin-Pen enthält.
so Dr. Johanna Trauner-Karner vom KFV.
Rund 11.800 Personen mussten in 10 Jahren stationär behandelt werden
Beachtlich ist die Anzahl der stationären Aufenthalte wegen Insektenstiche in Österreich. Laut Spitalsentlassungsstatistik mussten in den letzten 10 Jahren insgesamt 11.778 Personen nach Insektenstichen stationär behandelt werden, das sind fast 1.200 pro Jahr.
Im Notfall ist es jedenfalls wichtig, die Warnzeichen zu erkennen:
- Übliche Anzeichen für eine Allergie gegen Bienen- und Wespenstiche sind geschwollene Augen oder eine geschwollene Zunge. Hustenreiz und juckender Ausschlag am ganzen Körper können weitere Zeichen für allergische Reaktionen sein.
- Treten diese und andere Anzeichen auf, ist es wichtig rasch zu reagieren, erste Hilfe einzuleiten und den Notruf (144) zu wählen (Beine hochlagern, Seitenlagerung bei Bewusstlosigkeit, Mund-zu-Mund-Beatmung etc…).
Daneben können aber auch Präventivmaßnahmen, wie beispielsweise die Fenster mit Fliegengittern zu versehen, hilfreich sein, auch wenn sich nicht jeder tragische Einzelfall, damit verhindern lassen wird.
Tipps zur Vorbeugung von Insektenstichen
- Wohnräume mit Fliegengittern vor Insekten schützen (Achtung: Wenn kleine Kinder im Haus sind und sie in oberen Stockwerken wohnen, Fliegengitter bieten keinen Schutz vor Fensterstürzen!)
- Keine hastigen Reaktionen, wenn man von potenziell gefährlichen Insekten umkreist wird, damit diese nicht in „Notwehr“ zustechen.
- Beim Betreten von Grünflächen ist es ratsam feste Schuhe zu tragen.
- Wer allergisch sind, sollten Sie immer einen Allergiepass bei sich tragen und auch im näheren Umfeld über die Allergie Bescheid geben.
- Im Freien von Mistkübeln fern halten. Diese werden von Wespen besonders gerne umkreist. Auch Süßspeisen können diese anlocken.
- Vorsicht beim Trinken aus Dosen oder dunklen Flaschen. Am besten aus Gläsern trinken oder die Gefäße nach jedem Schluck fest verschließen.
- Falls Wespen beim Haus nisten, sollte man diese von Experten fachgerecht entfernen lassen.
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