Start Graz Chronik Kostenlose Corona-Selbsttests in Apotheken

Kostenlose Corona-Selbsttests in Apotheken

COVID Selbttest

Ab 1. März werden Gratis-Covid19-Selbsttest in Apotheken angeboten. Versicherte bis inklusive Jahrgang 2005 werden demnach künftig pro Monat fünf Gratis-Antigentests erhalten. Voraussetzung für die Abgabe ist allerdings, dass man sich nicht von der Elektronischen Gesundheitsakte Elga abgemeldet haben. Hier wird laut Grünen-Bundesrätin Claudia Hauschildt-Buschberger aber noch nach einer Lösung gesucht. Die Apotheken werden sukzessive mit Testkits beliefert, sodass im Idealfall in der ersten Woche in etwa 500.000 Menschen mit Selbsttests versorgt werden können.

Wie verfügbar sind Covid-Schnelltests in den Apotheken?

Am Freitag, den 5. März, haben wir bei zwei Apotheken in Graz nachgefragt, aber es waren keine Selbttests mehr lagernd. Erst nächste Woche sollten wieder welche erwartet werden. Das gleiche Bild zeigte sich bei unserer Nachfrage am 11. März. Es zeigte sich: Die groß angekündigten Selbsttests waren in Graz kaum oder nicht in Apotheken erhältlich. Den nächsten Versuch starteten wir am 23. März und erhielten tatsächlich die weißen Kuverts mit dem begehrten Inhalt. Aber schon eine halbe Stunde später kam es in der getesteten Apotheke zu einer Warteschlange, weil die vorgepackten Kuverts aus waren und Neue von den MitarbeiterInnen erst wieder umgepackt werden mussten.

Mehr zum Thema: Bei welcher Apotheke man gratis COVID-19-Antigen-Schnelltests machen kann

Schnelltest: Der richtige Zeitpunkt entscheidet über Treffsicherheit

  • Etwa drei bis vier Tage nach der Ansteckung kann eine CoV-Infektion erstmals mittels PCR im Labor nachgewiesen werden.
  • Viele Betroffene verspüren zu diesem Zeitpunkt noch keine Symptome. Sie können das Virus aber bereits weitergeben. Der Schnelltest schlägt zu diesem Zeitpunkt noch nicht an.
  • In den folgenden 48 bis 72 Stunden kommt ein „explosionsartiger Prozess“ in Gang. Der Erreger vermehrt sich exponentiell, die ersten Krankheitsanzeichen treten auf und die Betroffenen sind hochansteckend.
  • Erst in dieser Phase hat der Schnelltest eine ausreichend hohe Sensitivität, um die Infektion zu finden.

Laut Virologe Lukas Weseslindtner ist der Schnelltest recht gut, wenn die Viruskonzentration im Nasen- und Rachenraum am höchsten ist. 48 Stunden vorher, wenn die Ansteckungsgefahr beginnt, aber nicht am größten ist, ist er der PCR eindeutig unterlegen. (Quelle orf.at)

Für die erste Woche wurden rund drei Millionen Einzeltests an die Apotheken geliefert

Die Abgabe der Gratis-Wohnzimmertests durch die Apotheken ist ein langfristig angelegtes Projekt. Die Apotheken werden laufend mit neuen Tests beliefert. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann daher davon ausgehen, ein Testkit zu bekommen – aber eben erst nach und nach.

erklärte Thoma Veitschegger zum Start der Aktion, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich und bat nicht gleich am ersten Tag in die Apotheken zu stürmen, um die kostenlosen Covid-Selbsttests abzuholen. Mitte März würden wesentlich mehr Tests zur Verfügung stehen als zu Beginn der Aktion. Montag und Dienstag wurden zum Start von Österreichs Apotheken zwei Millionen Gratis-Antigentests an die Bevölkerung abgegeben, das entspricht einer Million Tests pro Tag. Für die kommende Woche sei die Lieferung von weiteren fünf Millionen Tests geplant, für Woche drei sind es sogar elf Millionen.

Zeitlich und organisatorisch sei das sehr herausfordernd, da die Einzeltests von den Apotheken zu Fünf-Stück-Paketen mit erklärendem Informationsmaterial erst noch vorbereitet werden müssen, damit die Tests überhaupt an die Menschen weitergegeben werden können.

Die Apothekerinnen und Apotheker tun alles in ihrer Macht Stehende, damit so viele Wohnzimmertests wie möglich, so schnell wie möglich an die Bevölkerung ausgeteilt werden. Am liebsten würden wir jedem Kunden, der in eine Apotheke kommt, die gewünschten Wohnzimmertests übergeben. Aber wir können leider auch nur das verteilen, was wir rechtzeitig bekommen.

so Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer OÖ. Spätestens ab dem 15. März sollte das Angebot flächendeckend in ganz Österreich verfügbar sein. Eine Momentaufnahme drei Tage nach dem Start zeigte, dass für diese Woche bundesweit noch rund 50 Prozent der Apotheken über Kontingente verfügten. Zumindest aber für Graz waren die kostenlosen Nasenbohrertests laut orf.at so gut wie vergriffen.

Laut Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer, gäbe es angesichts der großen, für die kommenden Wochen zugesagten Liefermengen keinen Grund, die Apotheken zu stürmen.

Seniorenbund fordert: Jeder E-Card-Besitzer muss Gratistests erhalten

Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec will es nicht hinnehmen, dass rund 300.000 Menschen von den kostenlosen Selbsttest-Kits in den Apotheken ausgeschlossen sind, weil sie sich von ELGA abgemeldet haben.

Das ist ein rein technisches Problem und darf nicht zulasten der Menschen gehen! Es wurde stets versprochen, dass es beim Ausstieg aus ELGA keine Nachteile für die Betroffenen geben darf. Jeder Besitzerin und jedem Besitzer einer e-Card wurden fünf kostenlose Antigentests pro Woche zugesagt. Ich erwarte, dass diese Zusagen halten.

so Korosec. Heftige Kritik kommt auch von der Ärztekammer zu den Einschränkungen bei der Ausgabe von SARS-CoV-2-Antigentests zur Eigenanwendung. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres spricht hier von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft und der Missachtung von Patientenrechten“. Er kann nicht nachvollziehen, dass Patientinnen und Patienten, die ihr „gutes Recht“ wahrgenommen haben, aus ELGA zu optieren, nun genau dafür bestraft werden und entsprechend benachteiligt würden. Und auch der Ausschluss nicht krankenversicherter Personen ist für ihn unverständlich:

Antigentests im großen Umfang sind eine wirkungsvolle Maßnahme, gegen die Pandemie anzukämpfen. Die Lockdowns kosten uns Milliarden, und da spart man an der kostenfreien Ausgabe von Antigentests?

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tvthek.orf.at

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