Start Graz Chronik Kirchen werden bei Blackout zu notstromversorgten Leuchttürmen

Kirchen werden bei Blackout zu notstromversorgten Leuchttürmen

In Kooperation zwischen der Stadt Graz und der Diözese Graz-Seckau entsteht derzeit ein Projekt, das der Bevölkerung im Falle eines Blackouts dezentrale Selbsthilfebasen anbieten soll – sogenannte Leuchttürme.

  • In zu Fuß erreichbarer Entfernung werden in einem ersten Schritt Kirchen im Falle eines Blackouts zu notstromversorgten Leuchttürmen, die von speziell ausgebildeten Ehrenamtlichen aus den jeweiligen Pfarren (gestartet wird mit fünf katholischen und einer evangelischen) betreut werden.
  • Dort gibt es über städtische MitarbeiterInnen eine (Funk-)Verbindung zum Krisenstab der Stadt Graz – und damit auch zu allen Einsatzorganisationen.
  • Aktuelle Lageinformationen sind hier zu erhalten, ebenso werden kleinere Unterstützungsleistungen wie das Besorgen von Medikamenten im Notfall organisiert.
  • Dazu kommt die psychosoziale Akuthilfe und seelsorgliche Unterstützung.

Folgende Standorte sind quasi startbereit:

  • Pfarre Graz-Hl. Schutzengel
  • Pfarre Mariatrost
  • Pfarre St. Veit
  • Pfarre St. Peter
  • Campus Augustinum und die evangelische Pfarre Kreuzkirche.

Zusätzlich richtet die Stadt Graz Blackout-Infopunkte in den Neuen Mittelschulen Puntigam und Engelsdorf ein, um den Süden der Stadt besser abzudecken.

Finanziert wird dieses Projekt gemeinsam, die Grundausstattung kommt von der Stadt, der weitere Betrieb wird weitgehend von der Diözese Graz-Seckau getragen. Was diese Leuchttürme aber nicht können, ist, die Versorgung mit den notwendigen Gütern zu gewährleisten. Hier bleibt es ganz im Sinne des Zivilschutzes in der Verantwortung jedes/jeder Einzelnen, entsprechend vorzusorgen. Um hier für die entsprechende Bewusstseinsbildung zu sorgen, werden entsprechende Vorträge und Unterlagen durch MitarbeiterInnen der Stadt, des Zivilschutzes und der Diözese in den einzelnen Leuchttürmen angeboten werden.

Seitens der Stadt Graz ist außerdem beabsichtigt, auch bei gut erreichbaren und infrastrukturell optimal ausgestatteten Schulen weitere Leuchttürme zu errichten, die dieses Konzept sinnvoll ergänzen sollen.

Nicht nur bei der Covid-Pandemie haben wir gesehen, dass die öffentliche Hand jede Krise viel besser bewältigen kann, wenn zivilgesellschaftliche Kräfte mitwirken. Die Kirche war und ist dabei aus einer langen Tradition heraus ein wichtiger sowie verlässlicher Partner. Wenn wir weiterhin in schwierigen Zeiten zusammenhalten, wird es uns gelingen, auch zukünftige Herausforderungen gut zu bewältigen.

so die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl ergänzt:

Der Beistand in der Not ist eine der kirchlichen Kernaufgaben. Deshalb möchte die Diözese Graz-Seckau die Blackout-Maßnahmen unterstützen und für die Menschen, die rund um diese Leuchttürme wohnen, auch im Krisenfall eine sichere und verlässliche Anlaufstelle sein.

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