Start Graz Chronik Badeunfälle Anstieg: Bereits 32 Menschen 2023 in Österreich ertrunken

Badeunfälle Anstieg: Bereits 32 Menschen 2023 in Österreich ertrunken

Falls die Dynamik im August anhält, könnte sich die Zahl der Ertrunkenen bis Jahresende im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre fast verdoppeln. Schwimmkompetenz sollte verbessert und Vorsichtsmaßnahmen erhöht werden

Rettungstaucher

Angesicht der anhaltenden Hitze sehnen sich in diesem Sommer wieder unzählige Menschen nach Abkühlung. Leider ist zuletzt aber auch die Zahl der Ertrinkungsunfälle ungewöhnlich stark gestiegen.

In diesem Jahr sind im Juni laut vorläufigen Zahlen bereits mindestens fünf Personen in Österreich ertrunken, im Juli mindestens dreizehn Personen (bis inkl. 26. Juli 2023). Sollte die Dynamik im August weiter anhalten und die Präventivmaßnahmen nicht erhöht werden, könnten sich die endgültigen Zahlen bis zum Jahresende im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre sogar verdoppeln.

erklärt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

Schwimmunterricht während der Corona-Zeit ausgefallen

Das KFV hatte bereits vor Beginn der heurigen Sommerbadesaison davor gewarnt, dass jeder Zehnte zwischen fünf und 19 Jahren bzw. rund sieben Prozent der Gesamtbevölkerung in Österreich nicht schwimmen kann. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Entfall des Schwimmunterrichts während der Einschränkungen in der Corona-Zeit. Bereits im Jahr 2022 ist die Zahl der Ertrunkenen spürbar gestiegen, wie die Daten der Statistik Austria zeigen. Demnach sind im Vorjahr 37 Personen mit Wohnsitz in Österreich bei einem Ertrinkungsunfall gestorben und damit so viele wie seit 2016 nicht mehr.

Ertrinkungsfälle in Österreich

  • Von Jahresbeginn bis einschließlich 26. Juli 2023 sind heuer bereits mindestens 32 Menschen ertrunken.
  • Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es bis Ende Juli 2022 gemäß dieser Erfassungsmethode 19 Fälle.
  • Auch in den Jahren davor sind die vorläufigen Zahlen per Ende Juli geringer ausgefallen.
  • In Oberösterreich sind in diesem Jahr laut KFV-Aufzeichnungen aufgrund von Medienberichten bereits mindestens sieben Menschen ertrunken und damit im Bundesländervergleich die meisten.
  • In Kärnten sind mindestens fünf Personen ertrunken
  • In der Steiermark, Niederösterreich und Salzburg jeweils mindestens vier Personen
  • Im Burgenland und in Tirol jeweils drei
  • In Wien zwei Ertrunkene.

Vorsichtsmaßnahmen beim Schwimmen beherzigen

  • Beim Schwimmen in offenen Gewässern ist es empfehlenswert eine Schwimmboje mitzuführen, an der man sich im Fall der Ermüdung festhalten kann, um Kraft zum Weiterschwimmen zu tanken bzw. auf das Eintreffen von Hilfe zu warten.
  • Generell ist es ratsam, nicht allein schwimmen zu gehen. Wer dennoch allein hinausschwimmt, sollte zudem immer von einer Begleitperson am Ufer im Auge behalten werden, damit im Notfall rasch Hilfe organisiert werden kann.
  • Nicht ratsam ist es hingegen, Kindern die Aufsicht über andere (kleinere) Kinder zu übertragen, denn sie sind noch nicht in der Lage, die Verantwortung für andere zu übernehmen. Kleinkinder sollten immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden, größere Kinder in Sichtweite.

Nach einem ausgiebigen Sonnenbad am Strand ist es ratsam den Kreislauf langsam an die kühleren Temperaturen im Wasser zu gewöhnen und den Kopf durch eine Kopfbedeckung vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Um Probleme mit dem Kreislauf im Wasser zu vermeiden, sollte zudem genug Wasser getrunken und auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden.

empfiehlt die Expertin.

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