Ob Skifahren, Snowboarden, Langlaufen oder Rodeln – für viele bedeutet der Winterurlaub pures Vergnügen. Leider endet der Spaß für einige jedoch im Krankenhaus. Auch wenn man mit Vorsicht und guter Ausrüstung viele Unfälle vermeiden kann, bleibt ein Restrisiko. Mit dem passenden Versicherungsschutz lassen sich zumindest finanzielle Folgen abfedern. Gabi Kreindl, Versicherungsexpertin beim Verein für Konsumenteninformation (VKI), erklärt, welche Versicherungen sinnvoll sind und auf welche du getrost verzichten kannst.
Unverzichtbar: Private Haftpflichtversicherung
Wenn du beim Skifahren oder Rodeln einen Unfall verursachst, können hohe Schadenersatzforderungen auf dich zukommen – etwa für Verdienstausfall oder Reha-Kosten einer verletzten Person. Das kann schnell existenzbedrohend werden. Daher ist die private Haftpflichtversicherung ein Muss, nicht nur für den Winterurlaub.
„In Österreich ist die Privathaftpflicht in der Regel in der Haushaltsversicherung enthalten und deckt die gesamte Familie ab“, erklärt Gabi Kreindl. Wichtig: Die Versicherungssumme sollte hoch genug sein – mindestens 1,5 Millionen Euro gelten als Untergrenze.
Sinnvoll: Private Unfallversicherung
Ergänzend empfiehlt Kreindl eine private Unfallversicherung, die bleibende Schäden nach einem Unfall absichert.
„Besonders wichtig ist, dass alle Familienmitglieder versichert sind und die Summe für schwere Invalidität ausreichend hoch ist“, so die Expertin. Auch hier gilt: Diese Versicherung lohnt sich nicht nur für den Urlaub, sondern ist generell sinnvoll.
Hubschrauber-Rettung: Wer zahlt?
Ein Helikopter-Einsatz nach einem Unfall kann schnell mehrere Tausend Euro kosten. Während Krankentransporte im Tal von der gesetzlichen Krankenversicherung gedeckt sind, gilt das für Rettungsflüge vom Berg nicht.
Der Schutz lässt sich über eine private Unfallversicherung, eine Kreditkartenversicherung oder Mitgliedschaften bei Autofahrerclubs oder Alpinvereinen abdecken. Hier lohnt sich ein Blick in die Vertragsdetails.
Optional: Reisestornoversicherung
Wenn du teure Reisen lange im Voraus buchst, kann eine Reisestornoversicherung sinnvoll sein. Sie springt ein, wenn du den Urlaub aus wichtigen Gründen, wie einer plötzlichen Erkrankung, nicht antreten kannst.
„Gerade für Familien, bei denen oft der Ausfall eines Kindes den ganzen Urlaub betrifft, ist das überlegenswert“, sagt Kreindl. Für Vielreisende kann auch eine Jahresreiseversicherung attraktiv sein.
Unnötig: Skiversicherung
Der Diebstahl von Skiern ist ärgerlich, aber meist kein finanzieller Super-GAU.
„Eine spezielle Versicherung für Skier oder Snowboards lohnt sich kaum“, betont Kreindl. Neben der geringen Schadenshöhe ist die Abwicklung oft umständlich: Es braucht eine Diebstahlsanzeige, und ersetzt wird meist nicht der Neuwert. Hinzu kommen Selbstbehalte.
„Generell empfehlen wir, nur Versicherungen für Risiken abzuschließen, die existenzbedrohend sein können“, rät Kreindl. Denn zu viele Versicherungen belasten das Budget unnötig.