Gegen 16.20 Uhr kam es am 8. April zu einem bewaffneten Raub auf eine Trafik im Bezirk Graz-Lend. Dabei stürmten zwei mit Kappen und Sonnenbrillen maskierte Männer eine Trafik in der Josefigasse, wobei sich einer von ihnen sofort hinter das Verkaufspult begab.
Dort bedrohte er die zu diesem Zeitpunkt alleine im Geschäft befindliche 54-jährige Angestellte mit einem Messer und forderte sie zur Herausgabe von Bargeld auf. Die Messerspitze war dabei in Richtung der Angestellten gerichtet. Nachdem sich die Frau weigerte, öffnete der Täter selbst mit dem vorgefundenen Schlüssel die Kassenlade und entnahm einiges an Bargeld. Der zweite Täter nahm in der Folge das am Verkaufspult abgelegte Bargeld entgegen. Daraufhin flüchteten beide zu Fuß und vorerst unerkannt in Richtung Lendplatz. Die Angestellte blieb unverletzt, erlitt jedoch einen Schock.
Spurensuche vom Lokal bis ins Bordell
Die Polizei leitete sofort eine Fahndung nach den beiden flüchtenden Männern ein. Diese verlief vorerst ohne Erfolg. Auch Raubermittler des Landeskriminalamtes Steiermark haben umgehend die Ermittlungen aufgenommen. Hinweis für Hinweis handelten sie sich noch in den Abend- bzw. Nachtstunden in Richtung der Tatverdächtigen vor. Dabei sicherten sie Spuren in nahegelegenen Lokalen, befragten Taxilenker und gingen auch Hinweisen in einem Bordellbetrieb nach.
Die umfassenden Ermittlungen führten die Beamten noch in den Nachtstunden in ein Hotel im Bereich des Grazer Hauptbahnhofs. Dort hatten sich zwei junge Tschechen eingemietet, auf welche die vorhandene Personsbeschreibung passte. Polizisten nahmen die beiden 21-Jährigen aufgrund des Tatverdachts noch in der Nacht im Hotelzimmer fest.
Hausdurchsuchung im Hotel am Bahnhof
Im Hotelzimmer der beiden Männer stellten die Beamten Teile der bei der Tat getragenen Kleidung sowie das offenbar verwendete Tatmesser sicher. Auch Bargeldbestände in der Stückelung der Raubbeute sowie offenbar damit bereits gekaufte Schuhe und Kleidungsartikel konnten Ermittler bei ihnen feststellen.
Nachdem sich die beiden Tschechen anfangs unkooperativ zeigten, sicherten Beamte der schnellen Interventionsgruppe die Amtshandlung der Kriminalisten ab. Bei der folgenden Einvernahme zeigte sich einer der Tatverdächtigen hinsichtlich des gemeinsam verübten Raubüberfalls geständig. Dabei dürften die beiden 21-Jährigen eigens mit dem Zug aus Tschechien angereist sein und sich bereits ein paar Tage lang in Graz aufgehalten haben. Ein konkretes Motiv ist bislang nicht bekannt.
Bisherige Erkenntnisse haben gezeigt, dass beide Männer offenbar bereits in ihrem Heimatland einschlägig vorbestraft sind bzw. dahingehende Vormerkungen aufweisen. Der zweite Tatverdächtige wollte bislang keine Angaben machen. Beide Männer werden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.