Am 23. Dezember 2024 kam es auf einem Flug von Bukarest nach Zürich zu einem ernsten Zwischenfall an Bord einer Swiss-Maschine. Das linke Triebwerk fiel auf Flugfläche 400 rund 50 nautische Meilen östlich von Graz aus, Rauch drang in die Kabine ein. Die Besatzung leitete daraufhin eine Ausweichlandung am Flughafen Graz ein. Dort erfolgte eine sofortige Notlandung mit anschließender Evakuierung auf der Landebahn.
An Bord befanden sich 74 Passagiere und fünf Crew-Mitglieder. Ein Flugbegleiter starb später im Krankenhaus an den Folgen von Sauerstoffmangel, ein weiteres Crew-Mitglied wurde schwer verletzt. Passagiere und Drittpersonen blieben unverletzt. Das linke Triebwerk der Maschine vom Typ Airbus A220-300 wurde erheblich beschädigt.
Schweiz übernimmt Untersuchung von Österreich
Ursprünglich leitete die österreichische Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) die Ermittlungen zum Vorfall. Doch im April 2025 übergab sie die Untersuchung an die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST). Hintergrund dieser Entscheidung sind interne Ermittlungen gegen Mitarbeiter der SUB selbst. Laut dem Schweizer „Tagesanzeiger“ wurde eine Strafanzeige gegen Unbekannt innerhalb der österreichischen Behörde eingereicht. Dies führte zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens.
Um Interessenskonflikte auszuschließen, enthob die SUB ihre bisherige Leitung der Untersuchung und bat die SUST um Übernahme – eine Bitte, der die Schweizer Behörde nachkam.
Warum die Schweiz zuständig wird
Zwar liegt der Unfallort auf österreichischem Staatsgebiet, was üblicherweise die Zuständigkeit des betroffenen Landes bedeutet. Aufgrund der besonderen Umstände – inklusive der möglichen Befangenheit der österreichischen Untersuchungsbehörde – übernimmt nun die Schweiz die vollständige Aufklärung des Vorfalls.
Die SUST ist die offizielle Untersuchungsstelle der Schweiz und für Unfälle und gefährliche Ereignisse in der Luftfahrt, im Schienen- und Schiffsverkehr zuständig. Sie betonte in ihrem Vorbericht, dass die aktuelle Veröffentlichung keine abschließenden Aussagen zum Unfallhergang oder zu Ursachen enthält. Die Untersuchung läuft weiter.
Vorbericht zur Untersuchung der SUST (PDF)