Start Graz Chronik Gelenksschmerzen – Rheuma, Arthritis oder Arthrose?

Gelenksschmerzen – Rheuma, Arthritis oder Arthrose?

Arthrose, Rheuma, Arthritis - wo liegen die Unterschiede? Was kann man selbst tun?

Gelenksschmerzen

Arthrose ist eine Verschleißerkrankung der Gelenke. Der Knorpel, der Gelenkflächen überzieht ist bei Arthrose abgenutzt. Bei Belastung und Bewegung dämpft er Stöße ab und bildet die Gleitfläche des Gelenkes. Er wird von der Gelenksflüssigkeit ernährt, welche ihm lebenswichtige Nährstoffe zuführt. Bei der Arthrose kommt es zu einer Abnützung des Knorpels und die Knochen reiben bei Bewegung direkt aufeinander.

Rheuma gilt als Sammelbegriff für über hundert Krankheiten, deren Symptome unter anderem oft schmerzende Gelenke sind. Auch die Arthrose und die rheumatoide Arthritis gehören dazu. Weitere sind etwa Osteoporose, Kollagenosen, Fibromyalgie oder Gicht.

Arthritis bzw. speziell rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die auch Polyarthritis genannt wird. Die Ursachen sind nicht sicher geklärt: in einer Autoimmunreaktion greifen hier Körperzellen des eigenen Immunsystems eigenes Gewebe an. In der Folge entzünden sich Gelenke. Arthritis hat als Autoimmunerkrankung Auswirkungen auf den ganzen Körper. Eine Vielzahl von Gelenken kann im Krankheitsverlauf betroffen sein. Auch weitere Organe können in Mitleidenschaft gezogen werden, beispielsweise Herz, Lunge, Nerven und Blutgefäße. Krankheitsverläufe sind unterschiedlich, oftmals treten Beschwerden in Schüben auf.

Symptome und Anzeichen

Arthrose

Typisch sind schmerzende Gelenke und eine Bewegungseinschränkung. Die Erkrankung beginnt oft mit einer Bewegungseinschränkung des Betroffenen Gelenkes. Später kommt es zu einem Belastungsschmerz. Auch ein Ruheschmerz ist später möglich, typisch jedoch als Überlastungsreaktion. Ein Befall von mehreren Gelenken kann vorkommen ist aber nicht typisch. Die Erkrankung schreitet zumeist langsam voran, Schwellung und Rötung können auftreten, da es auch zu einer entzündlichen Reaktion des betroffenen Gelenkes kommen kann, welche immer wieder auftritt. Danach gibt es wieder sogenannte degenerative Phasen, in der wenig entzündliche Reaktion vorhanden ist die Abnützung jedoch weiter voranschreitet.

Arthritis

In vielen Fällen beginnt rheumatoide Arthritis mit Schmerzen in Fingergelenken und Zehengelenken. Oft sind diese angeschwollen. Typisch ist Morgensteifigkeit sowie auch ein Ruheschmerz. Nach dem Aufstehen fällt es schwer, Gelenke zu bewegen. Von der Entzündung können auch Sehnenscheiden betroffen sein, Schleimbeutel und manchmal sogar große Gelenke.

Bei bis zu vierzig Prozent der Betroffenen bilden sich Rheumaknoten, harte und kleine Knötchen unter der Haut, an Unterarmen oder Fingern. Mögliche Symptome sind weiterhin Leistungsschwäche, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Müdigkeit (Fatique-Syndrom – bleierne Müdigkeit).

Jede rheumatische Erkrankung hat spezifische Symptome, die sich oft ähneln. Ein Arzt kann differenzieren und eine Diagnose stellen.

Was kann man selbst tun?

Arthrose

Schmerzende Gelenke treten bei vielen Krankheiten auf es gelingt leicht mit gewissen Tests ein Gelenksabnützung zu diagnostizieren. Der Knorpel kann sich nicht selbst regenerieren. Daher gilt es, auch leichte Symptome frühzeitig zu erkennen und frühzeitig auch mit Medikamenten oder eigenen Mitteln (Hausmitteln) gegenzusteuern.

Nur Bewegung, Belastung und Entlastung im Wechselspiel führt der Knorpelschicht Gelenkflüssigkeit zu, die ihn mit Nährstoffen versorgt. Auch wenn es zunächst widersprüchlich klingt: bei Arthrose gilt es, sich viel zu bewegen, etwa beim Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren. Mögliches Übergewicht sollte reduziert werden. Auch gesunde Ernährung ist wichtig – weniger Fleisch, ausreichend Gemüse und pflanzliche Öle. Tipp: Manche Gewürze haben entzündungshemmende Eigenschaften, etwa Kurkuma.

Rheumatische Arthritis bzw. Rheuma

Wird Arthritis nicht behandelt, verschlimmert sich die Krankheit. Ein Arzt kann eine medikamentöse Therapie veranlassen, die bei Arthritis angezeigt ist. Laut dem Grazer Handchirurgen Dr. Mathias Glehr ist eine Heilung zwar nicht möglich, aber bei einer frühzeitigen Erkennung, kann ein Fortschreiten der Gelenksentzündung gestoppt oder verlangsamt werden. Sie wird mitunter durch Maßnahmen wie Physiotherapie oder psychologische Behandlung ergänzt.

Auch in Eigenregie kann man etwas tun. Ernährung beeinflusst den Krankheitsverlauf. Wichtig ist es, wenig rotes Fleisch aber viel Obst und Gemüse sowie Fisch zu essen. Das Rauchen sollte eingestellt, Übergewicht abgebaut werden. Und es gilt auch hier, Bewegen, Bewegen.

Bei allen rheumatischen Erkrankungen, auch bei Arthrose und Arthritis gilt, je früher die Krankheit erkannt wird und umso früher sie behandelt wird, desto besser.

Zeigen sich erste Symptome, etwa schmerzende Gelenke über einen längeren Zeitraum und ohne ersichtlichen Grund dafür, sollte ein Arzt diagnostizieren. Rheumatherapie beinhaltet mehrere Bausteine – Medikamente, Ergotherapie, Physiotherapie. Eigene Maßnahmen können wichtige Ergänzungen darstellen. Folgendes ist
wichtig:

  • Viel Gemüse und Fisch essen.
  • Wenig Fleisch und Wurst verzehren (zwei kleine Fleischmahlzeiten pro Woche als Maximum).
  • Wenig Milchprodukte verwenden
  • Pflanzliche Öle nutzen, etwa Leinöl, Wallnussöl, Rapsöl.
  • Entzündungshemmende Gewürze verwenden. Dies sind beispielsweise Knoblauch, Ingwer, Kümmel, Curry
  • Das Rauchen unterlassen.
  • Bewegen mit Spaß, etwa Radfahren, Schwimmen oder Spazierengehen.

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