Start Graz Chronik Frühwarnstufe aktiviert: So will die Stadt Graz Energie sparen (+Video)

Frühwarnstufe aktiviert: So will die Stadt Graz Energie sparen (+Video)

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Die Stadt Graz möchte in allen Bereichen mit gutem Beispiel vorangehen und Energie sparen, wo es sinnvoll und möglich ist. Das ist auch gut für die Umwelt und spart Kosten."

Die Stadt Graz hat am 12. September ihren Plan präsentiert, wie die Stadt Energie sparen und gemeinsam mit der Grazer Bevölkerung mit gutem Beispiel vorangehen kann. Der dreistufige Plan mit Energiesparmaßnahmen für Graz wurde von Vertreter:innen des behördlichen Führungsstabs, Mitarbeiter:innen des städtischen Umweltamts, der Holding Graz sowie von der Energie Graz unter Einbindung aller relevanten Stellen des Haus Graz erarbeitet.

Frühwarnstufe in Graz aktiviert

  • Die 1. Stufe des Plans ist die Frühwarnstufe, die Bürgermeisterin Elke Kahr mit sofortiger Wirkung aktivierte.
  • Die Stufen 2 und 3 (Alarm- und Notfallstufe) stellen weitere Eskalationsstufen dar, die im Falle einer Verschlechterung der Energieversorgungslage aktiviert werden können.

In der Frühwarnstufe werden Maßnahmen gesetzt, die eine tatsächliche Energieersparnis mit sich bringen soll, aber auch in einem besonders hohen Ausmaß zur Bewusstseinsbildung in der Grazer Bevölkerung beitragen sollen. Diese sind:

1. Einschränkung der Anstrahlung öffentlicher Gebäude

  • Es findet weiterhin eine tägliche Anstrahlung statt. Diese wird jedoch nicht gleich bei Dämmerung eingeschalten, sondern eine Stunde später.
  • Die Anstrahlung öffentlicher Gebäude wird eine Stunde früher als bisher beendet. Je nach Schaltgruppe war das zwischen 22 und 0 Uhr.

2. Reduktion der Leuchtdauer der Weihnachtsbeleuchtung

  • Bisher wurde die Beleuchtung am Donnerstag zehn Tage vor dem 1. Adventsonntag gestartet. Künftig wird die Weihnachtsbeleuchtung am Freitag, zwei Tage vor dem 1. Adventsonntag, eingeschalten.
  • In der Vergangenheit unterschied sich die tägliche Leuchtdauer je nach den Standorten. Künftig sind die Beleuchtungszeiten überall in der Stadt einheitlich: von 16 bis 22 Uhr.

3. Energieeinsparungen in öffentlichen Gebäuden

In der Gebäudeverwaltung wurden in den vergangenen Jahren bereits Schritte gesetzt, um Energie einzusparen. Das Haus Graz will mit einer Vielzahl weiterer Maßnahmen mit gutem Beispiel vorangehen. Hierzu ist unter anderem Folgendes geplant:

  • Informationskampagnen zum Thema Energiesparen für die Mitarbeiter:innen im Haus Graz sowie die Grazer Bevölkerung
  • Die Gänge werden künftig nur noch so weit geheizt, wie dies zur Verhinderung von Schäden insbesondere durch Frost notwendig ist. Ausgenommen davon sind Wartebereiche für Kund:innen.
  • Die Raumtemperatur in WCs wird abgesenkt
  • Untertischboiler in WCs werden abgeschaltet bzw. auf nur Frostschutz eingestellt
  • Die Verwendung von Zusatzheizsystemen wie Radiatoren wird verboten
  • Kühlschränke in Dienststellen werden reduziert
  • Einsparungen bei städtischen Druckern: Standby-Modus nach einstündiger Inaktivität, Automatische Abschaltung wochentags zwischen 17 und 6 Uhr, einheitliche Voreinstellung von zweiseitigem Schwarz-Weiss-Druck
  • Es gilt bei der Stadt Graz die generelle Empfehlung, Büros während der Heizperiode auf maximal 20 Grad Celsius zu heizen. Diese Empfehlung gilt nicht für Schulen und städtische Kinderbetreuungseinrichtungen.
  • Es gilt die generelle Empfehlung, selten genutzte Räume, wie Besprechungszimmer, wenig oder nicht zu beheizen.

4. Absenken der Wasser- und Lufttemperatur in den öffentlichen Hallenbädern

In allen öffentlichen Hallenbädern werden Wasser- und Lufttemperatur um jeweils ein Grad Celsius abgesenkt.

5. Reduktion von elektronischer Werbung im öffentlichen Raum

Die städtischen Beteiligungen „Ankünder GmbH“, die „Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft“ sowie die „Stadion Liebenau GmbH“ prüfen hier konkrete Maßnahmen. Die Werbeflächen werden künftig in den Nachstunden gedimmt oder gänzlich ausgeschalten.

6. Haus Graz WLAN und Free-WIFI in den Nachtstunden abschalten

Eine Abschaltung während der Nachtstunden wird derzeit von der städtischen „CityCom“ sowie der „ITG Graz“ geprüft.

7. Verbot von Outdoor-Heizungen in Wintergastgärten

Mit Ende des Jahres 2022 enden die derzeitigen Verträge des Straßenamts mit den Gastronomen. Ab 2023 werden „Heizschwammerln“ nicht mehr erlaubt werden, sofern im Bund zumindest die Energie-Frühwarnstufe aktiv ist.

8. Politische Gespräche mit Stakeholdern nach dem Ressortprinzip

Die Mitglieder der Stadtregierung sind ersucht worden, sich in ihren Ressorts mit den relevanten Stakeholdern auszutauschen, welche Möglichkeiten der Energieeinsparung realisierbar sind. Erste Sondierungsgespräche haben vielerorts bereits stattgefunden.
Einigkeit über die Notwendigkeit der Maßnahmen

Energiesparen ist das Gebot der Stunde, denn die Folgen des Klimawandels und die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine treffen uns alle! Ich bin überzeugt, dass wir als Stadt hier als gutes Vorbild voranschreiten müssen, um alle Grazerinnen und Graz zu einem sparsamen Umgang mit Energie bewegen zu können. Denn für mich ist klar: Die Energiekrise können wir nur gemeinsam meistern.

sieht Vizebürgermeisterin Judith Schwentner akuten Handlungsbedarf.

Wir wollen ein sichtbares Zeichen setzen, darum sparen wir beim Licht, außerdem bei der Wärme, weil das am meisten bewirkt. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiter:innen im Haus Graz, die als Vorbild vorangehen. Ich hoffe, viele Grazer:innen werden diesem Beispiel folgen.

bedankt sich Magistratsdirektor Martin Haidvogl bei den städtischen Mitarbeiter:innen für ihre Vorbildwirkung. Für Kulturstadtrat Günter Riegler ist klar, dass es in einigen Bereichen zu einem Umdenken kommen muss, denn „auch die Kultureinrichtungen – allen voran die Bühnen Graz, das Kunsthaus und das Graz Museum – müssen in dieser Situation darüber nachdenken, wie sie Energie sparen können. Ich habe daher bereits in den vergangenen Wochen Gespräche mit den Verantwortlichen geführt und bin mir sicher, dass wir gemeinsam umsichtige Lösungen finden werden.“

Mehr zum Thema:

www.inside-politics.at

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