Start Graz Chronik Autoeinbruch mit Störsender – Wertsachen gestohlen

Autoeinbruch mit Störsender – Wertsachen gestohlen

Zwei bulgarische Staatsbürger stehen im Verdacht, zumindest seit 2022 durch Verwendung von Störsendern in geparkte Kraftfahrzeuge eingedrungen und daraus Wertsachen gestohlen zu haben.

Auto Funkschloss

Bereits seit April 2022 ermittelten Beamte des Kriminalreferats (Stadtpolizeikommando Graz) wegen zahlreicher Diebstähle aus abgestellten Kraftfahrzeugen. Die Autos waren dabei auf Parkplätzen vor Lebensmittelgeschäften und Einkaufszentren geparkt. Offenbar verwendeten die Täter dabei einen so genannten „Störsender“, der das Funksignal von Schließfernbedienungen unterbricht und das betroffene Auto somit unversperrt bleibt.

Aus den Fahrzeugen stahlen die zunächst unbekannten Täter vor allem Wertsachen und verursachten einen Schaden von über 20.000 Euro. Derzeit gehen die Ermittler von 36 Fakten in der gesamten Steiermark aus.

Zur Kriminalprävention empfiehlt die Polizei sein Auto wenn möglich in bewachten Bereichen oder zumindest in frequentierten Bereichen abzustellen sowie keine Gegenstände sichtbar im Fahrzeug liegen zu lassen. Wertvolle und schützenswerte Gegenstände, wie zum Beispiel Ausweise, Kraftfahrzeug-Papiere, Handtaschen, Laptoptaschen, Fotoausrüstung, Mobiltelefone, Navigationsgeräte und ähnliches sollten beim Aussteigen mit genommen werden.
Beim Zusperren des Autos überprüfen ob es tatsächlich versperrt ist. Regelmäßig die Schlösser auf ihre Funktionstüchtigkeit testen.

Am 21. November 2023 konnte ein 31-Jähriger aus Bulgarien beim Versuch eines derartigen Diebstahls auf frischer Tat betreten und festgenommen werden. Es folgten umfangreiche Ermittlungen durch Beamte des Kriminalreferats. Durch die Ermittlungen forschten die Kriminalisten einen zweiten Tatverdächtigen aus (ein 42-Jähriger aus Bulgarien), dessen Aufenthalt jedoch zunächst unbekannt war. Aufgrund von Informationen, dass sich der Verdächtige seit 7. Jänner 2024 wieder in Österreich aufhalte, wurde eine entsprechende Fahndung eingeleitet. Der 42-Jährige konnte schließlich am Dienstagmorgen, 9. Jänner 2024, in Graz angetroffen und festgenommen werden. Bei den jeweiligen Festnahmen führten die Verdächtigen technische Geräte mit sich, die als so genannte „Störsender“ funktionieren.

Beide Tatverdächtige wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Sie zeigten sich teilgeständig.

Wie Störsender elektronische Sicherheitssysteme von Autos beeinträchtigen

  • Keyless Entry Systeme: Viele moderne Autos verwenden sogenannte „Keyless Entry“ Systeme, bei denen der Besitzer das Fahrzeug öffnen und starten kann, ohne den Schlüssel physisch zu verwenden. Stattdessen kommuniziert der Schlüssel drahtlos mit dem Auto über Funksignale. Kriminelle könnten versuchen, Störsender zu verwenden, um das Funksignal zwischen dem Schlüssel und dem Auto zu stören oder zu blockieren. Dadurch könnte das Auto denken, dass der Schlüssel in der Nähe ist, selbst wenn er sich weiter entfernt befindet.
  • Fernbedienungen für Autos: Einige Autos haben Sicherheitssysteme, die über eine Fernbedienung gesteuert werden, um Türen zu verriegeln/entriegeln oder den Motor zu starten. Kriminelle könnten versuchen, Störsender zu verwenden, um die Kommunikation zwischen der Fernbedienung und dem Auto zu stören. Dies könnte dazu führen, dass die Befehle des Besitzers nicht richtig empfangen werden, was es den Kriminellen ermöglichen würde, das Auto zu öffnen oder zu starten, wenn der Besitzer denkt, dass es verriegelt ist.

Wie Autofahrer sich vor solchen Angriffen schützen können

  • Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie Lenkradschlösser verwenden.
  • Über die spezifischen Sicherheitsmerkmale des Autos informieren und gegebenenfalls zusätzliche Schutzfunktionen aktivieren.
  • Autoschlüssel an einem sicheren Ort, fernab von Türen und Fenstern lagern.
  • Regelmäßig überprüfen, ob das Auto tatsächlich verriegelt ist, nachdem es über die Fernbedienung geschlossen wurde.
  • Es ist ratsam, regelmäßig die Software- und Sicherheitsupdates für das Fahrzeug zu überprüfen und durchzuführen.

Mehr zum Thema: Probleme mit Keyless-Go-Systemen seit Jahren bekannt (SRW)

Foto: Symbolbild

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte schreibe hier deinen Kommentar
Dein Name