Start Graz Chronik Steiermark: 40.000 Zertifikate verlieren mit 1. Februar ihre Gültigkeit

Steiermark: 40.000 Zertifikate verlieren mit 1. Februar ihre Gültigkeit

Grüner Pass 2G Regeln

Mit 1. Februar 2022 laufen zahlreiche Impfzertifikate aus. Österreichweit verlieren rund 500.000 Zertifikate ihre Gültigkeit. Die davon betroffenen Personen werden vor dem Gültigkeitsende mittels einer Push-Nachricht mittels der „Grüner-Pass“-App vom Bund über das bevorstehende Auslaufen ihres Zertifikates verständigt. Sobald es tatsächlich ausgelaufen ist, erhalten diese Personen eine zweite Verständigung. Wer Push-Nachrichten aber deaktiviert hatte, bekam diese Nachricht nicht.

  • In der Steiermark sind aktuell 6.820 Impfzertifikate ausgelaufen, mit dem Stand vom 28. Jänner würden weitere 41.442 Personen dazukommen, die damit ihre Berechtigungen nach dem Grünen Pass verlieren werden.
  • Da bis zum 1. Februar noch geimpft wird, werden bis zu diesem Zeitpunkt etwa 40.000 Zertifikate auslaufen.

Im Bundesländervergleich sei dies in Relation zur Bevölkerung der Bundesländer, die österreichweit niedrigste Zahl an auslaufenden Impfzertifikaten.

In der Steiermark hat 75 Prozent der Gesamtbevölkerung die Erstimpfung erhalten. Die Dritte Impfung hat 50,9 Prozent der Gesamtbevölkerung erhalten. 72,3 Prozent der Gesamtbevölkerung verfügt aktuell über ein gültiges Impfzertifikat.

Klaus Vander, ärztlicher Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, analysierte die derzeitige epidemiologische Lage anhand neuer wissenschaftlicher Daten:

Momentan sehen wir eine Explosion der Infektionsfälle in ganz Österreich. Die Sieben-Tages-Inzidenz ist in jungen und sehr jungen Altersgruppen am höchsten. Die 6- bis 14-Jährigen weisen derzeit die höchste Inzidenz auf, junge Erwachsene sind aber fast ebenso stark betroffen. Erst ab 44 Jahren sieht man eine merkbar geringere Inzidenz. Da also Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene derzeit besonders häufig infiziert sind, gibt es noch keine großen Auswirkungen auf die medizinische Infrastruktur, da das Risiko einer Hospitalisierung erst in älteren Altersgruppen höher ist.

In den höheren Altersgruppen wirke sich hingegen die höhere Durchimpfungsrate positiv aus. Bei der Reduktion der Krankheitslast sollte aus Sicht von Klaus Vander die Gruppe der Über-40-Jährigen im Fokus stehen, weil dort die Risiken und die Sterblichkeit höher sind:

Wir sehen jetzt in der Omikron-Welle bei den Krankenhaus-Einweisungen zwar einen leichten Trend nach oben, aber dieser ist immer noch moderat. Es zeigt sich mittlerweile klar, wie sich die Durchimpfungsquote in Kombination mit der jeweiligen Virusvariante auf die Folgen für die medizinische Infrastruktur auswirkt: Am Anfang der Pandemie wurde eine von sieben infizierten Personen hospitalisierungspflichtig, bei der Delta-Variante war der Faktor eins zu 40. Jetzt, bei der Omikron-Welle, liegen wir bei einer Hospitalisierung pro 166 Infektionen.

Vander nahm auch zu dem vermeintlich hohen Prozentsatz der Geimpften auf Intensivstationen Stellung:

In den Altersgruppen, wo das Risiko eines schweren Verlaufs mit Behandlung auf der Intensivstation hoch ist, sind glücklicherweise mittlerweile auch die Impfquoten sehr hoch, oft bei über 90 Prozent. In absoluten Zahlen sind derzeit – auf niedrigem Niveau – ähnlich viele Geimpfte wie Ungeimpfte auf Intensivstationen, schlichtweg deshalb, weil es in der Risikogruppe nur sehr wenige Ungeimpfte gibt. Das individuelle Risiko ist für Geimpfte also deutlich kleiner.

Gute Nachrichten konnte Vander aus einer neuen israelischen Studie wiedergeben:

Darin wurde die Auswirkung der Zweifach- bzw. Booster-Impfung untersucht. Diese schützt mit hoher Wirksamkeit bei einer Infektion auch vor Long Covid. Eine solide Immunisierung schützt also auch vor Langzeitfolgen.

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