Um 11:23 Uhr ereignete sich in Wollsdorf bei St. Ruprecht an der Raab bei einem unbeschrankten Bahnübergang eine Kollision zwischen einem Lkw und einem Zug.
Der 36-jährige LKW-Lenker fuhr auf der B64 in Richtung Süden und wollte über die Begleitstraße zu einer Firma zufahren. Beim Einfahren in die dortige Eisenbahnkreuzung dürfte der Lenker das Rotlicht übersehen haben und kollidierte mit dem aus Richtung Gleisdorf kommenden Personenzug der Steiermärkischen Landesbahnen.
Beide Fahrzeuge brannten
Durch die Kollision wurde der Tank des Lkws aufgerissen und es gerieten sowohl der Triebwagen als auch das Führerhaus des Lkw in Brand. Der Lkw-Fahrer konnte sich selbständig aus dem brennenden Führerhaus retten und sprang aus dem Fahrzeug. Im Zug befanden sich zu diesem Zeitpunkt, inklusive Lokführer und Zugbegleiter, acht Personen. Alle Insassen des Zuges konnten sich in der Folge ebenfalls in Sicherheit bringen.
Zahlreiche Feuerwehrkräfte waren im Einsatz und arbeiteten daran, den Brand zu löschen. Insgesamt standen vier Feuerwehren mit 14 Fahrzeugen und 74 Einsatzkräften im Einsatz.
Bei der schwerverletzten Person handelt es sich um den Lenker des Lkws. Er wurde mit schweren Verletzungen vom Rettungshubschrauber Christophorus 17 ins UKH Graz geflogen.
Der 60-jährige Lokführer aus dem Bezirk Weiz wurde mit leichten Verletzungen ins LKH Weiz verbracht. Zwei weitere Insassen des Zuges wurden ebenfalls leicht verletzt.
Wir sind nur knapp an einer tragischen Katastrophe vorbeigeschrammt.
so Einsatzleiter Leon Christandl von der FF St. Ruprecht an der Raab.
Neben dem Rettungshubschrauber waren vier Freiwillige Feuerwehren mit 14 Fahrzeugen und insgesamt 74 Kräften sowie das Rote Kreuz mit neun Fahrzeugen und 25 Personen im Einsatz.
Die B64 wurde circa um 12:45 wieder für den Verkehr freigegeben. Der Zugverkehr auf der Strecke Gleisdorf–Weiz musste bis auf Weiteres eingestellt werden, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Beide mit den Lenkern durchgeführten Alkomattests verliefen negativ. Der Sachschaden dürfte in Millionenhöhe liegen.
Auf Grund der starken Rauchentwicklung klagten Bauarbeiter einer daneben befindlichen Baustelle über Atembeschwerden. Vom Roten Kreuz wurden sieben Personen in das LKH Weiz zur Behandlung eingeliefert, fünf Personen konnten vor Ort versorgt werden.
In der Folge wurden durch die Freiwilligen Feuerwehren St. Ruprecht und Gleisdorf Kohlenmonoxid-, Kohlenstoffdioxid- und Sauerstoff-Messung in der Bauhalle durchgeführt. Nachdem die Messungen negativ verliefen, konnte die Bauhalle um 13 Uhr vom behördlichen Journaldienst wieder freigegeben werden.
Die Bilder über den heutigen Unfall machen mich zutiefst betroffen. Ich bedanke mich bei der Polizei, der Rettung und vor allem der Feuerwehr, die durch ihr rasches Eingreifen ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindern konnte, für ihren professionellen Einsatz. Ich bedanke mich aber auch bei den Kollegen der Steiermarkbahn für ihr beherztes Eingreifen, die ebenfalls Schlimmeres verhindern konnten. Allen Verletzten wünsche ich eine rasche und vollständige Genesung.
so Verkehrslandesrätin Claudia Holzer zu dem tragischen Zugunfall der Steiermärkischen Landesbahnen an der Eisenbahnkreuzung Wollsdorf Leder (S31) Gleisdorf – Weiz.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr St. Ruprecht an der Raab / Öffentlichkeitsteam BFV Weiz