Am Donnerstag, dem 5. Juni 2025, ereigneten sich in Graz zwei voneinander unabhängige Vorfälle, die größere Polizeieinsätze nach sich zogen. In einem Fall wurde eine Frau schwer verletzt, im anderen gab die Polizei während eines Fluchtversuchs Schüsse ab.
Frau bei Messerangriff schwer verletzt
Im Grazer Bezirk Gries steht ein 49-jähriger Mann im Verdacht, seine Ehefrau bei einem Streit schwer verletzt zu haben. Der Vorfall ereignete sich gegen 17:40 Uhr in der Küche eines Lokals in der Puchstraße, in dem beide beschäftigt sind.
Im Verlauf der Auseinandersetzung dürfte der Mann ein Küchenmesser in Richtung seiner 51-jährigen Ehefrau geworfen haben. Das Messer traf sie im Oberkörper. Kolleginnen und Kollegen, die den Vorfall akustisch wahrnahmen, verständigten die Einsatzkräfte. Die Frau wurde mit schweren Verletzungen in das LKH Graz eingeliefert und notoperiert. Ihr Zustand ist laut Krankenhaus stabil.
Der Verdächtige wurde festgenommen und in das Polizeianhaltezentrum überstellt. Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Graz hat die Ermittlungen übernommen.
Schussabgabe bei Polizeieinsatz in Eggenberg
In den Abendstunden kam es ersten Informationen auch im Bezirk Eggenberg zu einem größeren Polizeieinsatz. Laut Angaben der Landespolizeidirektion Steiermark war Einsatzgrund die Missachtung eines Betretungs- & Annäherungsverbots eines Mannes mit anschließender Flucht. Dieses war Donnerstagnachmittag aufgrund von häuslicher Gewalt und gefährlicher Drohung gegen seine Ex-Lebensgefährtin gegenüber dem 43-jährigen ausgesprochen worden.
Am Abend desselben Tages wurde der Polizei durch Telefonate bekannt, dass sich der Mann erneut in der Nähe der Örtlichkeit aufhalten soll, von der er sich fernhalten hätte müssen. Polizisten kontrollierten daraufhin den Bereich. Kurz vor 21 Uhr trafen die Polizisten den 43-Jährigen in einem Pkw dort an.
Der Tatverdächtige versuchte mit seinem Pkw zu flüchten. Als Polizisten ihn daran hindern wollten, fuhr der Mann zunächst rückwärts davon, hielt kurz an und fuhr anschließend direkt auf die einschreitenden Polizeikräfte los. Die Polizisten befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Fahrzeug. Die Beamten gaben daraufhin Schüsse ab und trafen den Mann.
Der 43-jährige Mann wurde durch die Schussabgabe schwer verletzt, aus dem Fahrzeug geholt und bis zum Eintreffen des Roten Kreuzes von Polizisten erstversorgt. Während der Amtshandlung bedrohte der 43-jährige Verdächtige die Polizisten mehrmals mit dem Umbringen. Er wurde unter unter Polizeibegleitung in das LKH Graz gebracht, operiert und stationär aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft ordnete aufgrund des Verdachts des versuchten Mordes die Festnahme des 43-Jährigen an. Bei der Amtshandlung wurde auch ein Polizist verletzt.
Laut Polizei bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung. Die Ermittlungen zum Gebrauch der Dienstwaffe wurden von der unabhängigen Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe (EBM), welche im BAK (Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung) eingegliedert ist, übernommen.