Start Graz Chronik Ausbau Merkur-Arena: Sporttageszentrum mit Skyboxen in Planung

Ausbau Merkur-Arena: Sporttageszentrum mit Skyboxen in Planung

Merkur Arena Ausbau

Die Grazer Rathauskoalition hat die Detailplanungen für den Bau eines Sporttageszentrums sowie zehn Skyboxen in der Merkur-Arena in Auftrag gegeben. Dadurch sollen zusätzliche Veranstaltungsflächen geschaffen und der VIP-Klub auf 1.000 Personen erweitert werden.

VIP-Klub wird renoviert

Der Bau eines Sporttageszentrums wurde bereits 2018 im Gemeinderat beschlossen. Ursprünglich war geplant, eine komplett neue Struktur zu errichten, die den VIP-Klub miteinbezieht. Aufgrund der gestiegenen Baukosten in den letzten Jahren würde dieses Projekt mittlerweile rund 13,5 Mio. Euro kosten. Aus diesem Grund hat sich die Koalition für eine wirtschaftlichere Alternative entschieden:

  • Der vorhandene VIP-Klub soll renoviert werden und gemeinsam mit baulichen Erweiterungen im Norden und Süden das neue Sporttageszentrum bilden.
  • Die geschätzten Kosten dafür sollen sich auf die im Jahr 2018 vom Gemeinderat freigegebenen 6,2 Mio. Euro belaufen.

Zusätzlich ist der Bau von 10 Skyboxen in der Detailplanung vorgesehen. Die geschätzten Kosten pro Skybox betragen etwa 440.000 Euro. Die Nutzung der Skyboxen außerhalb des Fußballbetriebes sollen in das noch im Detail auszuarbeitende Betreiberkonzept des Sporttageszentrums mit einfließen. Wenn die Detailplanungen positiv abgeschlossen sind, sollte die Fertigstellung des Sporttageszentrums inklusive der Skyboxen mit Sommer 2026 abgeschlossen sein.

Was ist eine Skybox?

Eine Skybox in einem Fußballstadion ist ein luxuriöser und exklusiver Bereich, der für Firmen, Sponsoren oder wohlhabende Privatpersonen reserviert ist. Sie befindet sich normalerweise in den oberen Ebenen des Stadions und bietet einen erstklassigen Blick auf das Spielfeld. In der Regel haben diese private, klimatisierte Räume mit komfortablen Sitzgelegenheiten, Catering-Service und eigenen Toiletten. Sie sind so konzipiert, dass sie einen hohen Grad an Privatsphäre und Komfort bieten, während gleichzeitig der Kontakt zum Spielgeschehen erhalten bleibt.

Die Größe und Ausstattung einer Skybox kann je nach Stadion variieren, aber typischerweise bieten sie Platz für eine begrenzte Anzahl von Personen, etwa zwischen 10 und 30. Sie sind mit hochwertigen Sitzmöbeln, Fernsehbildschirmen, Minibars und anderen Annehmlichkeiten ausgestattet.

Skyboxen sind oft sehr begehrt und dienen als Ort für geschäftliche Treffen, Networking und exklusive Veranstaltungen während der Fußballspiele. Sie ermöglichen den Gästen ein erstklassiges Erlebnis, da sie eine erhöhte Perspektive auf das Spiel haben und oft auch Zugang zu VIP-Bereichen und exklusiven Einrichtungen im Stadion erhalten.

Die Nutzung einer Skybox ist in der Regel mit hohen Kosten verbunden, da sie als eine der teuersten Optionen für den Stadionbesuch gilt. Es ist eine Möglichkeit, das Fußballspiel in einem luxuriösen Ambiente zu genießen und gleichzeitig die Vorzüge von erstklassigem Service und exklusiver Atmosphäre zu erleben.

Das geplante Sporttageszentrum und die neuen Skyboxen sind ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung unseres Stadions und zur Förderung des Sports in unserer Stadt. Durch das Sporttageszentrum und der Erweiterung des VIP-Bereichs ermöglichen wir den Fußballvereinen zusätzliche Einnahmen. Gleichzeitig profitiert auch die Stadt als Eigentümerin des Stadions. Die Möglichkeit das Sporttageszentrum abseits des Fußballbetriebes zu vermieten, soll zu höheren Mieteinnahmen führen, die das städtische Budget entlasten und für andere Bereiche finanzielle Freiräume schaffen.

so Beteiligungsstadtrat Manfred Eber (KPÖ) und Klubobmann Karl Dreisiebner (Grüne):

Investitionen in ein für internationale Spiele taugliches Grazer Stadion sind – auch in finanziell schwierigen Zeiten – wichtig. Mit der dringend notwendigen Renovierung und Erweiterung des VIP-Bereichs und den Sky-Boxen verbessern wir die Infrastruktur für den Spitzenfußball, ermöglichen den Vereinen zusätzliche Einnahmen und sichern die Rahmenbedingungen für die Durchführung internationaler Spiele in Graz.

Klubobmann Michael Ehmann (SPÖ):

Ich habe mich immer zum Sporttageszentrum bekannt und sage es offen und frei heraus: Für mich ist es ebenso wichtig, für den Sport und damit selbstverständlich auch für den Spitzensport eine finanziell machbare Unterstützung zur Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen zu leisten wie etwa für den Kulturbereich bzw. die Hochkultur. Beides muss Platz in unserer Gesellschaft haben, beides verdient die Unterstützung, denn beides ist für Graz wichtig.

Sportstadtrat Kurt Hohensinner begrüßt diesen Ausbau prinzipiell, die Vorgehensweise und die Ausbauplanung hält Hohensinner aber für eine politische Farce:

Alles wurde von der Vorgängerregierung vorbereitet. Der Architekturwettbewerb hat 2020 stattgefunden, das fertige Ausbauprojekt für das Sporttagungszentrum ist seit 2021 fertig, inklusive Finanzbeschluss über 6,2 Mio. Euro, als auch Co-Finanzierung durch das Land. Das einzige, was die derzeitige kommunistisch-grüne Stadtkoalition getan hat, war auf die Stopp-Taste zu drücken und zuzuschauen, wie das Projekt durch die Verschiebung teurer und teurer wird. Nun gibt man also großmütig die Mittel frei. Dass der Ausbau durch die eigens verschuldete Verzögerung nur in abgespeckter Form umgesetzt werden kann, wird tunlichst verschwiegen.

Der Sieger des Architekturwettbewerbs und alle Vorarbeiten, die bis dato geleistet wurden, werden nun über Bord geworfen. Anstatt ein echtes Sporttagungszentrum mit entsprechender Kubatur umzusetzen, soll nun also der derzeitige Bau, der als langer Schlurf wesentliche Nutzungsnachteile bei der Fremdvermietung hat, zu einem noch längeren Schlurf mit denselben Nachteilen ausgebaut werden. Dass damit mehr Fremdvermietung möglich sein wird, wird wohl ein frommer Wunsch bleiben. Gleichzeitig kündigt man Super-VIP-Plätze in Form von 10 Skyboxen an, die rund 4,4 Mio. Euro kosten sollen, für die es aber bis dato keine Finanzierung gibt. Alles, was hier am Montag präsentiert wurde, wirkt chaotisch und unausgegoren.

Laut dem Sportstadtrat wurden weder Sportstadtrat/Sportamt noch Sturm und GAK als Hauptmieter wurden in diese Entscheidung miteinbezogen.

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