Start Graz Chronik Amoklauf in Graz: Polizei gibt neue Details bekannt und kündigt Maßnahmen an

Amoklauf in Graz: Polizei gibt neue Details bekannt und kündigt Maßnahmen an

COBRA Kornberger

Eine Woche nach dem verheerenden Amoklauf an in Graz, bei dem zehn Menschen getötet und elf teils schwer verletzt wurden, hat die Polizei gestern Nachmittag bei einer Pressekonferenz über neue Details der Ermittlungen und den Ablauf des Einsatzes informiert.

Innenminister Gerhard Karner, Landespolizeidirektor Gerald Ortner, der Leiter der Ermittlungsgruppe Brigadier Michael Lohnegger sowie der Leiter des DSE/EKO Cobra Süd, Oberst Kurt Kornberger, schilderten das Geschehen aus ihrer Sicht.

Besonderes Augenmerk galt dem schnellen Einschreiten der Einsatzkräfte. Bereits sechs Minuten nach dem ersten Notruf traf die erste Polizeistreife am Tatort ein. Kurz darauf folgten die Cobra-Einheit und weitere Spezialkräfte, die das Gebäude sicherten und den Täter lokalisierten. Dieser hatte sich selbst gerichtet. Die rasche Sicherung ermöglichte es den Rettungskräften, sofort zu den Verletzten vorzudringen. Laut Cobra-Einsatzleiter Kurt Kronberger konnte durch das schnelle Vorgehen vermutlich weiteres Leid verhindert werden.

Die Ermittlungen ergaben, dass der Täter sich intensiv mit Schul-Amokläufen beschäftigt hatte und entsprechende Inhalte in sozialen Medien verbreitete. Über 30 Accounts werden derzeit überprüft, viele davon wurden bereits gelöscht. Auch auf Datenträgern wie USB-Sticks wird nach Hinweisen zum Tatmotiv gesucht. Die Polizei betont, dass nur gesicherte Fakten veröffentlicht werden, um Spekulationen zu vermeiden und die Persönlichkeitsrechte zu wahren.

Neben der akribischen Spurensicherung laufen auch politische Konsequenzen an. Der Innenminister kündigte Änderungen bei psychologischen Tests, Altersgrenzen und Waffenzugang an. Auch ein besserer Datenaustausch zwischen Behörden soll künftig gewährleistet werden.

Zunehmend beschäftigen die Ermittler auch sogenannte Trittbrettfahrer, die mit Amokdrohungen oder Verherrlichung der Tat auf Social Media auffallen. Diese Vorfälle werden strafrechtlich verfolgt, die Kosten der Polizeieinsätze werden den Verursachern in Rechnung gestellt.

Das Video dieser Pressekonferenz gibt tiefe Einblicke in das Vorgehen der Einsatzkräfte, die Ermittlungsarbeit und die geplanten Maßnahmen nach dieser nationalen Tragödie:

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