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Neues Kompetenzzentrum an der Universität Graz: Forschung zu Geheimdiensten, Extremismus und hybriden Bedrohungen

Mit der Gründung eines neuen interdisziplinären Forschungsschwerpunkts setzt die Universität Graz gemeinsam mit dem Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies (ACIPSS) einen wegweisenden Impuls in der österreichischen Wissenschaftslandschaft. Im Zentrum steht die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit sicherheitspolitisch hochrelevanten Themen wie Nachrichtendiensten, Extremismus, Desinformation und hybriden Bedrohungen.

Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz

Das neu etablierte Angebot zielt darauf ab, ein Kompetenzzentrum aufzubauen, das sicherheitsrelevante Entwicklungen aus interdisziplinärer Perspektive analysiert. Angesichts zunehmender internationaler Spannungen, Radikalisierungsphänomene und digitaler Einflussnahme wird fundierte Forschung in diesem Bereich als notwendiger Beitrag zu Demokratie, Rechtsstaat und öffentlicher Debatte verstanden.

Der Forschungsschwerpunkt ist an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät angesiedelt, insbesondere am Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, das sich durch seine thematische Breite von Rechtsgeschichte bis zu Global Governance auszeichnet.

Beteiligte Institutionen und Expert:innen

Die Initiative wird seitens der Universität Graz getragen von:

  • Rektor Dr. Peter Riedler
  • Univ.-Prof. Dr. Gabriele Schmölzer, Dekanin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
  • Univ.-Prof. Dr. Anita Ziegerhofer, Leiterin des Instituts für Rechtswissenschaftliche Grundlagen
  • Univ.-Prof. Dr. Sascha Ferz, Fachbereichsleiter für Rechtspolitik und Konfliktforschung

ACIPSS bringt in die Kooperation über 20 Jahre Forschungserfahrung mit ein, darunter das renommierte Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies (JIPSS) sowie zahlreiche internationale Projekte im Bereich Nachrichtendienste und Extremismusforschung.

Lehre, Forschung und Praxis

Neben der Forschung wird das Thema auch gezielt in die universitäre Lehre integriert. Bereits ab dem kommenden Semester sind Lehrveranstaltungen zu Intelligence Studies, Desinformation, Medienkompetenz und sicherheitspolitischen Fragestellungen geplant. Zudem werden Workshops, Ringvorlesungen und Fachkonferenzen angeboten – offen für Studierende aller Fachrichtungen.

Ein zentrales Merkmal des Angebots ist die enge Anbindung an die Praxis: In Kooperation mit der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) soll der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Sicherheitsbehörden gestärkt werden. Dr. Silvia Mayer, stellvertretende DSN-Direktorin, betonte bei der offiziellen Vorstellung der Kooperation im April 2025 an der Uni Graz die wachsende Bedeutung solcher Partnerschaften angesichts komplexer Bedrohungsszenarien wie hybrider Angriffe und terroristischer Netzwerke.

Die Kooperation ist zunächst bis 2029 formal gesichert, mit dem Ziel einer langfristigen institutionellen Verankerung. Langfristig wird auch die Entwicklung spezialisierter Lehrmodule oder gar eines eigenständigen Masterstudiengangs diskutiert.

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