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Was ist der ideale Fahrradanhänger für Kinder?

Worauf sollte man beim Fahrradanhänger Kauf achten? Tipps zum Einsatz in der Stadt. Welche Vor- und Nachteile sich in unserem Praxistest zeigten.

Fahrradanhänger für Kinder Tipps

Fahrradanhänger kommen gern zum Einsatz bei Familien mit Kindern. Vor allem dann, wenn die Kleinen noch nicht alleine Rad fahren können oder öfter mal eine Pause brauchen und das Laufrad im Gepäckfach verstaut werden muss.

Mittlerweile gibt es eine riesige Auswahl in diversen Ausführungen und Preisklassen. Die bekanntesten Marken unter den Fahrradanhängern sind unter anderem Thule, Croozer oder Hamax. Es gibt aber viel zu beachten, denn günstig ist das Fahrvergnügen mit einem Anhänger nicht.

Alternativ stellt sich natürlich die Frage: Warum nicht gleich ein Lastenrad? Doch es gibt einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem kostspieligeren Lastenrad: Der Fahrradanhänger kann von jedem Rad mithilfe einer Kupplung benutzt werden. Somit können sowohl Mama, Papa und Co die Kinder transportieren.

Fahrradanhänger Montage und Ausstattung

Üblicherweise wird der Anhänger mit dem Fahrrad mit einer Deichsel am Hinterrad des Fahrrads befestigt. Der Fahrradanhänger verfügt bestenfalls über große Reifen, ab 16 Zoll ist zu empfehlen. Wer noch mehr Komfort erwartet und beim Fahren Unebenheiten auf der Straße abfangen will, wählt ein Modell mit einer Federung. Ein guter Anhänger verfügt über ausreichend Belüftung, damit es an heißen Tagen nicht zu stickig wird im Sitzbereich. Des Weiteren sollte ein Insektenschutz und ein Regenschutz vorhanden sein damit man für jedes Wetter unterwegs gerüstet ist.

  • Achtung: Es ist ein extra Schloss notwendig zum Absperren!
  • Tipp: wer dem Frieden nicht traut, kann einen Spiegel am eigenen Fahrradlenker montieren, hat die Kids im Auge und muss sich nicht ständig umdrehen.

Vorteile vom Fahrradanhänger

Mit dem Fahrradanhänger ist man wetterunabhängig und kann selbst bei Regen und Schnee in die Pedale treten und sogar, je nach Modell, bis zu 2 Kinder gleichzeitig transportieren. Fahrradanhänger können das Auto ersetzen und unterstützen den umweltbewussten und gesunden Lebensstil. Zudem verfügen Anhänger über einen großzügigen Stauraum für Einkäufe, Kinderfahrräder und mehr. Die meisten Modelle lassen sich auch problemlos zum Buggy umbauen.

Nachteile vom Fahrradanhänger

In der Stadt ist der Anhänger nur bedingt einsetzbar. Viele Radwege sind z.B. in Graz zu eng für einen Zweisitzer, denn Radanhänger brauchen Platz. Wer keinen geeigneten Unterstand oder Abstellraum hat, kann das Teil nicht gut vor der Witterung schützen. Eine Plane ist nur bedingt geeignet, da nicht ausreichend Belüftung vorhanden ist und sich Schimmel im Innenbereich bilden kann und die Sitzflächen permanent nass sein können.

Worauf sollte man beim Fahrradanhänger Kauf achten

  • Der Preis ist entscheidend: Hier musst du dir am besten vorher schon überlegen, was du ausgeben möchtest. Von billig bis teuer ist alles dabei.
  • Qualität hat aber auch seinen Preis und genau deshalb empfiehlt es sich die verschiedenen Modelle beim Fachhändler zu testen. Modelle beim Discounter müssen nicht minderwertig sein, können aber oft nicht ausprobiert werden.
  • Spartipp: Nach einem gebrauchten Anhänger Ausschau halten. Vom Vorbesitzer kann man oft das Zubehör, wie z.B. den Babysitz übernehmen und wertvolle Tipps erfahren, die ein Verkäufer im Geschäft nicht kennt!
  • Wie viele Kinder sollen transportiert werden?: Oftmals ist es gar nicht notwendig einen Zweisitzer zu kaufen, da das ältere Kind ja schon alleine mit einem Rad oder Roller fahren kann. Somit ist die Nutzdauer bei  zwei Kindern zeitlich begrenzt. Für diese kurze Übergangszeit empfiehlt sich ein Fahrradsitz und ein Anhänger für ein Kind.
  • Gibt es die Möglichkeit den Fahrradanhänger in einem Abstellraum sicher unterzustellen? Oft scheitert es nämlich schon daran, dass man den schweren Anhänger nicht jeden Tag aus dem Keller holen kann. Schließlich hat man ja auch noch Kleinkinder auf dem Arm, die nicht die Treppe herunter purzeln sollen.

Sicherheit geht vor

  • Fahrradhelm und Anschnallgurt sind Pflicht, wenn Kinder im Fahrradanhänger mitgeführt werden, da diese im Falle eines Unfalls einer besonderen Gefahr ausgesetzt sind.
  • Weiters muss sichergestellt werden, dass das Fahrrad, welches den Anhänger zieht, über einen Fahrradständer verfügt und die Bremsen funktionieren. Es gilt zu beachten, dass der Anhänger nicht umfallen darf, selbst wenn das Fahrrad umfallen sollte.
  • Mithilfe von Feststellbremsen, welche manuell betätigt werden, ist der Anhänger im Stand sicher abgestellt und kann somit nicht davon rollen.
  • Die Beleuchtung muss unabhängig vom Fahrrad sein, ein bis zwei Rücklichter je nach Größe des Anhängers sind ein Muss.
  • Da es sich um einen Personentransport handelt, muss dies mit einem 1,5m langen roten Wimpels gekennzeichnet und gut ersichtlich sein für andere Verkehrsteilnehmer.
  • Es darf nichts aus dem Anhänger herausragen, weder Gegenstände noch Kinderhände, da ein Schal oder ähnliches schnell mal in die Speichen des rollenden Rades hineingezogen werden können. Achtung Unfallgefahr!
  • Ist der Anhänger für 2 Kinder ausgerichtet, dann dürfen auch nur maximal 2 Kinder damit transportiert werden.

Eine Frage des Alters: Ab wann und wie lange sind Fahrradanhänger einsetzbar?

Der Fahrradanhänger ist ab Geburt einsetzbar beziehungsweise ab dem Zeitpunkt, wo das Baby den Kopf selbst halten kann. Da Neugeborene natürlich noch nicht sitzen können, ist ein zusätzlicher Babysitz unerlässlich. Diese sind als Zubehör erhältlich um ca. 100 €! Die Maxi Cosi Schale ist nicht zulässig.

Bis zu einem Alter von 6-7 Jahren können Kinder im Anhänger transportiert werden. Allerdings sollte man sich da besser nach der Größe des Kindes orientieren. Ein großes Kind hat mit Helm weniger Platz und kann auch schon mit 3 Jahren aus dem Anhänger rausgewachsen sein.

Unsere Erfahrung mit einem Zweisitzer

Croozer for 2 Test

Wir haben von Bekannten einen Croozer Kids for 2 übernommen und waren anfangs total begeistert. Unsere Euphorie war schnell eingebremst: Uns fehlt ein trockener Unterstand zum perfekten Fahrradanhängerglück. Wir kämpfen stattdessen mit nassen Sitzflächen, trotz Abdeckschutz. Wir haben den Anhänger manchmal bei Stadtspaziergängen als Buggy im Einsatz. Das kann praktisch sein, aber man muss sich im Klaren sein, dass man da mit einem Riesending unterwegs ist. Da kann so mancher Gehweg schon zu klein sein, auch in den Geschäften hat man keine Freude damit.

Mit dem Fahren und Schieben an sich haben wir keine Probleme. Der Anhänger ist leicht montiert und so viel mehr in die Pedale treten muss man nicht, trotz schwerer Last :-) , auch für den Wochenendeinkauf ist genügend Platz hinter den Sitzen. Unsere dreijährige Tochter sitzt schon etwas beengt im Sitz und möchte bald selber Rad fahren lernen statt aus dem Anhängerfenster zu schauen. Das heißt für uns: Der Anhänger sucht bald eine neue Familie.

Fazit: Der Croozer for 2 ist ein guter Anhänger. Für den Einsatz in der Stadt, auf Grund der Größe und fehlender Radwege in Graz, nur bedingt zu empfehlen.

Autorin: Karoline

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