Österreich reagiert auf die wachsende Bedrohung durch Drohnen mit einer umfassenden Sicherheitsinitiative. Die Bundesregierung hat per Umlaufbeschluss die Entwicklung einer nationalen Drohnenabwehrstrategie beschlossen. Sie ergänzt das kürzlich im Nationalrat verabschiedete RKE-Gesetz (Resilienz kritischer Infrastruktur), das die Widerstandsfähigkeit lebenswichtiger Einrichtungen deutlich erhöhen soll.
Schutz sensibler Einrichtungen im Fokus
Das RKE-Gesetz bildet die rechtliche Grundlage für den Schutz jener Strukturen, die für das öffentliche Leben unverzichtbar sind – etwa Kraftwerke, Flughäfen, Verkehrsnetze und Versorgungseinrichtungen. Ziel ist es, Störungen und Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Innenminister Gerhard Karner betonte:
Der Schutz der Menschen und der zentralen Versorgungseinrichtungen steht im Mittelpunkt. Mit dem RKE-Gesetz übernehmen wir Verantwortung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit in Österreich.
Drohnenabwehr wird systematisch ausgebaut
Drohnen haben in den vergangenen Jahren europaweit an sicherheitspolitischer Relevanz gewonnen. Sichtungen und Zwischenfälle – unter anderem über Flughäfen in Frankfurt, München, Kopenhagen, Oslo und Mallorca – zeigen, wie verletzlich kritische Infrastrukturen geworden sind.
Österreich reagiert mit diesen Maßnahmen:
- Am Flughafen Wien-Schwechat ist ein Drohnendetektionssystem installiert.
- In der Direktion für Spezialeinheiten betreibt das Innenministerium ein Drohnenabwehrzentrum.
- Das Bundesheer verfügt über militärische Abwehrsysteme und entwickelt diese laufend weiter.
Diese bestehenden Strukturen werden nun zu einer übergeordneten nationalen Drohnenstrategie zusammengeführt. Sie soll ein gemeinsames Lagebild, eine bessere Integration von Detektionsdaten, strukturierte Bedrohungsanalysen und ein Koordinationsforum zwischen den zuständigen Ministerien (BMI, BMLV, BMIMI) schaffen.
Europäische Kooperation als Schlüssel
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger unterstrich die Bedeutung gemeinsamer Sicherheitsstrukturen:
Wenn wir unsere Infrastruktur schützen, dann schützen wir die Menschen, die auf sie vertrauen – in Spitälern, in der Energieversorgung, beim Reisen. Widerstandsfähigkeit heißt, vorbereitet zu sein – national und im engen Austausch mit unseren europäischen Partnern.
Auch NEOS-Klubobmann Yannick Shetty sieht in der europäischen Zusammenarbeit den entscheidenden Faktor: „Mauern und Zäune schützen uns vor keiner Drohne. Sicherheit entsteht durch klare Zuständigkeiten, guten Datenaustausch und gemeinsame europäische Projekte.“
Verteidigung und Infrastruktur
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bezeichnete Drohnen als „eine der größten Bedrohungen der Gegenwart“. Sie verwies auf die Notwendigkeit, die Luftverteidigung zu stärken:
Das Bundesheer hat früh auf diese Risiken reagiert. Die Drohnenabwehrstrategie ist ein wichtiger Baustein, um diesen Schutz zu verbessern – im Rahmen von Projekten wie Sky Shield und der Anschaffung moderner Abwehrsysteme.
Auch Infrastrukturminister Peter Hanke betonte die Bedeutung ressortübergreifender Zusammenarbeit: „Wir bündeln Kräfte, um kritische Infrastrukturen bestmöglich zu sichern – von Flughäfen und Bahnhöfen bis zu Brücken, Häfen und der Donau.“
Staatssekretär Jörg Leichtfried fasste zusammen:
Der Umgang mit Drohnen ist längst keine Zukunftsfrage mehr. Der Schutz vor gefährlicher Nutzung erfordert klare Regeln, moderne Technik und entschlossenes Handeln. Nur durch Kooperation zwischen Behörden und Unternehmen lässt sich Sicherheit langfristig gewährleisten.
Die neue Drohnenabwehrstrategie soll in den kommenden Monaten ausgearbeitet und mit bestehenden Sicherheitsstrukturen in Österreich und der EU abgestimmt werden.



























































