Start Graz Chronik Polizist bei Übung in der Landespolizeidirektion erschossen

Polizist bei Übung in der Landespolizeidirektion erschossen

Ein 27-jähriger Polizist erlitt gestern Nachmittag im Rahmen einer Übung eine tödliche Schussverletzung. Für den jungen Polizisten kam jede Hilfe zu spät. Die Ermittlungen zum Hergang des Unglücks laufen.

Polizei LPD Steiermark

Der Vorfall ereignete sich gestern kurz vor 15 Uhr in den Kellerräumlichkeiten der steirischen Landespolizeidirektion. Der 27-Jährige begann im Dezember 2019 seine zweijährige Ausbildung bei der Polizei und war seit Anfang des Monats Teil der Bereitschaftseinheit.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge stand der 27-Jährige noch in den Vormittagsstunden bei einer Suchaktion nach einem verwirrten Pensionistin im Raum Laßnitzhöhe im Einsatz. Nach dem erfolgreichen Ende des Einsatzes dürfte es bei der Gruppe der Bereitschaftseinheit gegen Mittag kurzerhand zum Entschluss gekommen sein, den restlichen Tag mit internen Trainingseinheiten zu verbringen.

Dabei dürfte sich aus bislang ungeklärter Ursache ein Schuss aus einer Dienstwaffe gelöst haben, wodurch der 27-Jährige tödliche Verletzungen erlitt.

Aktualisierung: Gegenüber der Kleine Zeitung bestätigte bestätigte der Polizeisprecher Markus Lamb, dass der 39-jährige Ausbildner den tödlichen Schuss abgegeben hat: „Es war offenbar ein fürchterliches Missgeschick, eine Verwechslung, dass er zur echten Waffe gegriffen hat, als er einen Übungsvorgang herzeigen wollte.“ Alle anderen hatten Übungswaffen bei sich.

Anwesende Beamte sowie eine Polizeiärztin leisteten sofort Erste Hilfe und setzten die Rettungskette in Gang. Doch auch alarmierte Rettungssanitäter sowie ein Notarzt konnten dem Polizisten nicht mehr helfen. Er starb noch am Unglücksort.

Unmittelbar betroffene Polizisten sowie Angehörige werden vom Kriseninterventionsteam betreut. Aktuell laufen bereits die Ermittlungen zum Unfallhergang. Wie bei derartigen Fällen üblich, werden die Ermittlungen von Experten anderer Bundesländer, in diesem Fall durch das Landeskriminalamt Oberösterreich, übernommen. Auch die Staatsanwaltschaft Graz und ein Sachverständiger für Schusswaffen sind zu einem ersten Lokalaugenschein am Vorfallsort eingetroffen. Bei der Übung verwendete Schusswaffen wurden bereits für den Zweck einer kriminaltechnischen Untersuchung sichergestellt.

Landespolizeidirektor Gerald Ortner zeigt sich in einer ersten Reaktion tief betroffen:

Ich bin zutiefst betroffen über das tragische Unglück und den Tod des jungen Kollegen. Mein tiefstes Mitgefühl gilt in dieser Stunde den Angehörigen und der Familie des jungen Kammeraden.

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