Start Graz Chronik Fake News über toten Polizisten und Impf-Todesfälle verbreitet: Steirer ausgeforscht

Fake News über toten Polizisten und Impf-Todesfälle verbreitet: Steirer ausgeforscht

Anlässlich aktueller Falschnachrichten und via Messenger-Diensten kursierenden Sprachnachricht, wonach ein steirischer Polizist angeblich nach einer dritten Covid-Impfung verstorben sei, entgegnet die Landespolizeidirektion Steiermark mit einer Stellungnahme. Murtaler Kriminalisten forschten den 53-jährigen Urheber rasch aus, der auch eine zweite frei erfundene Meldung dieser Art in Umlauf brachte. Er zeigte sich geständig.

Messanger Fake News

Bereits am 24. November 2021 verstarb ein 46-jähriger Polizist aus dem Bezirk Murtal. Er war stellvertretender Inspektionskommandant der Polizeiinspektion Seckau und verrichtete bis zuletzt Dienst im Polizeianhaltezentrum in Graz. Seit seinem Tod verbreiten sich immer wieder Gerüchte und Falschnachrichten in diversen sozialen Medien.

Gerüchte und Falschmeldungen in sozialen Medien

Aktuell kursiert eine 27 Sekunden lange Sprachnachricht, welche überwiegend über Messenger-Dienste rasant ihre Verbreitung findet. Demnach behauptet ein Mann, dass der 46-Jährige lediglich wenige Stunden nach einer sogenannten „Booster-Impfung“ (3. Covid-Impfung) gestorben sei.

Die Staatsanwaltschaft Leoben und das Landeskriminalamt Steiermark (Außenstelle Niklasdorf) hatten bereits die Ermittlungen aufgenommen. Diese bezogen sich jedoch auf das Erkennen von gesundheitlichen Beschwerden des 46-Jährigen und standen definitiv in keinerlei Zusammenhang mit einer verabreichten Impfung. Eine Obduktion der Gerichtsmedizin wurde bereits auf Auftrag der Staatsanwaltschaft durchgeführt. Dabei konnte eine natürliche Todesursache festgestellt werden. Ein Zusammenhang mit einer „Booster-Impfung“ sei jedenfalls auszuschließen, zudem diese beim Betroffenen gar nicht verabreicht worden war. Auch von einer angesprochenen Anzeige wegen angeblich mehrerer Impfschäden von steirischen Polizisten ist nichts bekannt.

Urheber der Falschmeldungen ausgeforscht

Nachdem sich die Falschnachricht über den 46-jährigen Polizisten aus dem Bezirk Murtal am gestrigen Freitag (3. Dezember 2021) verbreitet hatte, zog auch eine zweite Sprachnachricht (38 Sek.) desselben Mannes bald via Messenger-Dienste weite Kreise. Dabei gab der Mann an, dass sein Hausarzt und privater Freund seinen Patienten insgesamt 146 Corona-Impfungen verabreicht hätte. Dabei seien 16 Impfschäden aufgetreten. Acht Personen wären danach gestorben. Zudem hätten zwei Personen ein Spenderherz benötigt. Einige Frauen hätten sogar ihre Kinder verloren bzw. seien zur Welt gekommene Kinder schwer behindert gewesen. Der angesprochene Arzt hätte daraufhin seine Praxis geschlossen.

Nachdem auch der betroffene Arzt aus dem Murtal die geäußerten Behauptungen in Abrede stellte, nahmen Polizisten die Ermittlungen auf. Kriminalisten der Polizeiinspektion Knittelfeld forschten rasch einen 53-jährigen Murtaler aus. Der Früh-Pensionist zeigte sich bei seiner Einvernahme am Freitagabend geständig, die beiden Sprachnachrichten in Umlauf gebracht zu haben. Er sei sich der Tragweite seiner Nachrichten jedoch nicht bewusst gewesen und habe lediglich auf Internetplattformen geäußerte Nebenwirkungen der Corona-Impfung mit seiner persönlichen Einstellung untermauert. Die aufgenommenen Sprachnachrichten hätte er dann an Dritte weitergeleitet. Schaden hätte er jedoch niemandem wollen. Der 53-Jährige wird der Staatsanwaltschaft Leoben angezeigt.

Die Landespolizeidirektion Steiermark hält abschließend fest, dass derartigen Falschnachrichten im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten entschieden entgegengetreten wird.

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte schreibe hier deinen Kommentar
Dein Name