Start Graz Chronik Krampuslauf Graz: So reagiert Stadträtin Schönbacher auf Kritik

Krampuslauf Graz: So reagiert Stadträtin Schönbacher auf Kritik

Mit der Pressekonferenz reagierte die Stadt und Veranstalter auf die kontroverse Debatte rund um den Eintritt.

Der Grazer Krampuslauf kehrt 2025 nach fünf Jahren Pause in die Innenstadt zurück – und sorgt schon im Vorfeld für große Emotionen. Unser Facebook-Posting zur Veranstaltung erreichte rund 55.000 Aufrufe und löste eine lebhafte Diskussion aus. Während viele Nutzerinnen und Nutzer das Comeback des Brauchtums feierten, kritisierten andere den Eintritt scharf. Zwischen Vorfreude, Unverständnis und teils hitzigen Wortgefechten zeigte sich: Der Krampuslauf bewegt Graz.

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag nahm KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher Stellung zu den Diskussionen und stellte klar, dass der Krampuslauf keine gewinnorientierte Veranstaltung ist. „Das Ziel ist, das Brauchtum wieder zu beleben und den Wunsch vieler Grazerinnen und Grazer nach einer Rückkehr des Krampuslaufs zu erfüllen“, so Schönbacher.

Bereits im Jänner hatte der Gemeinderat auf Initiative des Korruptionsfreien Gemeinderatsklubs (KFG) beschlossen, den Krampuslauf wieder ins Leben zu rufen. Veranstalter René Neubauer übernahm daraufhin die Organisation – ehrenamtlich und mit viel Erfahrung in der Durchführung von Großveranstaltungen.

Eintritt und Organisation

Der Eintritt beträgt 5 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder bis zwölf Jahre. Laut Schönbacher wurde bewusst auf niedrige Preise geachtet, um die Veranstaltung für Familien leistbar zu halten. Dennoch war der Ticketverkauf unumgänglich: Die Gesamtkosten des Krampuslaufs belaufen sich laut den aktuellen Berechnungen auf rund 79.000 Euro, wobei allein Sicherheitsmaßnahmen, Absperrungen und Security-Dienste einen erheblichen Anteil ausmachen.

Davon entfallen etwa 52.000 Euro auf direkte Veranstaltungskosten – also Bühne, Ton- und Lichttechnik, Genehmigungen, Versicherung, Sanitätsdienst, Infrastruktur und Verpflegung der teilnehmenden Gruppen. Weitere rund 27.000 Euro ergeben sich aus Eigenleistungen von Veranstalter René Neubauer und dem ehrenamtlichen Engagement der beteiligten Perchtengruppen, die unter anderem ihre kostspieligen Masken, Ausrüstungen und Anfahrten selbst finanzieren.

Die Stadt Graz stellt eine Förderung in Höhe von 25.000 Euro bereit – deutlich weniger als beim letzten Krampuslauf 2019, als noch über 50.000 Euro aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung standen. Zusätzliche Einnahmen von etwa 15.000 Euro erwartet man aus dem Ticketverkauf. Der Rest muss über kleinere Sponsoren und Eigenmittel des Veranstalters abgedeckt werden.

„Ohne das ehrenamtliche Engagement der Gruppen wäre diese Veranstaltung finanziell nicht machbar“, betonte Schönbacher. „Es ist uns wichtig, transparent zu zeigen, dass jeder Euro in die Durchführung fließt – in Sicherheit, Infrastruktur und die Unterstützung der Vereine.“

Sicherheitskonzept und Ablauf

Wie René Neubauer erklärte, gelten für die Innenstadtveranstaltung hohe Sicherheitsauflagen: In Graz herrscht derzeit Terrorwarnstufe 2. Vier kontrollierte Eingänge, Security-Teams und Absperrgitter sorgen dafür, dass maximal 3.500 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig am Freiheitsplatz teilnehmen können. „Wir arbeiten seit fünf Monaten eng mit den Behörden zusammen. Alle sind kooperativ, aber die Anforderungen sind enorm“, so Neubauer.

Am Freiheitsplatz erwartet die Gäste ein buntes Kinderprogramm mit Bühne, Musik und Theater, bevor rund 30 Perchtengruppen ihren Lauf durch die Innenstadt starten. Anschließend folgt eine Siegerehrung der teilnehmenden Gruppen.

Claudia Schönbacher kündigte zudem an, dass 200 Freikarten für sozial schwache Familien über das Sozialamt vergeben werden. „Damit auch jene teilnehmen können, die sich den Eintritt sonst vielleicht nicht leisten könnten“, erklärte sie.

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte schreibe hier deinen Kommentar
Dein Name