Nach mehreren brutalen Auseinandersetzungen zwischen syrischen Jugendlichen in Graz ermittelt die Polizei in mehreren Fällen – unter anderem wegen versuchten Mordes. Mittlerweile befinden sich sechs junge Männer in Haft.
Gewaltserie rund um Weihnachten
Am 25. Dezember 2024 kam es in Graz zu einer Reihe gewalttätiger Auseinandersetzungen. In kurzer Folge griffen zwei Gruppen syrischer Jugendlicher einander an mehreren Orten an.
Den Anfang machte gegen 19:30 Uhr ein Vorfall in der Dreihackengasse, bei dem ein 18-Jähriger einen Stich in den Rücken erlitt. Kurz danach wurde in der Elisabethinergasse ein 16-Jähriger am Gesäß verletzt. Auch hier kam eine Schreckschusspistole zum Einsatz.
Die Gewalt setzte sich in der Ägydigasse fort: Ein 17-Jähriger erlitt Gesichtsverletzungen durch Schläge mit einer Eisenstange und Holzlatten. Schließlich bedrohten die Angreifer gegen 20:35 Uhr in der Annenstraße zwei weitere Jugendliche (17 und 19 Jahre) erneut mit einer Schreckschusswaffe.
Weitere Tat am Stefanitag
Am darauffolgenden Tag, dem 26. Dezember, kam es im Bereich des Grazer Hauptbahnhofs erneut zu einer tätlichen Auseinandersetzung unter syrischen Jugendlichen. Dabei wurde ein 20-jähriger Verdächtiger verletzt und im Krankenhaus behandelt. Durch diesen Vorfall konnten Polizisten den Zusammenhang mit den Taten vom Vortag herstellen.
Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete daraufhin seine Festnahme an.
Erste Festnahmen und schwerwiegender Verdacht
Bereits kurz nach den Vorfällen nahm die Polizei drei junge Männer im Alter von 17 bis 20 Jahren fest.
Im Februar erfolgte eine weitere Festnahme: Ein 25-jähriger Syrer steht im Verdacht, an einer besonders schweren Messerattacke beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurde ein Opfer lebensgefährlich verletzt. Zudem soll der Mann mit einer Schusswaffe neben einem am Boden liegenden Opfer in den Boden geschossen haben, offenbar um psychischen Druck auszuüben.
Neue Erkenntnisse durch Schutzzonen-Kontrollen
Die Ermittlungen brachten kürzlich zwei weitere Tatverdächtige ans Licht. Durch Kontrollen in Grazer Schutzzonen konnte die Polizei Hinweise auf zwei 17-jährige Syrer gewinnen.
Beamte des Landeskriminalamts Tirol nahmen die Jugendlichen am 13. Mai 2025 in Innsbruck fest. Beide sollen mit Eisenstangen auf ein Opfer eingeschlagen und einem weiteren am Boden liegenden Opfer mehrfach gegen den Körper und Kopf getreten haben.
Beide verweigern derzeit die Aussage. Sie wurden in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert.
Ermittlungen noch nicht abgeschlossen
Die Zahl der Festnahmen im Zusammenhang mit den Vorfällen liegt nun bei sechs. Die Polizei prüft weiterhin, ob weitere Personen beteiligt waren.
Mehrere verwendete Waffen – darunter Messer, Schreckschusspistolen und Eisenstangen – wurden sichergestellt. Als mögliches Tatmotiv stehen interne Streitigkeiten im Raum, die noch näher zu klären sind.