
Nach vielen Jahren der Vorbereitung beginnt für die Arche Noah Graz ein bedeutender Abschnitt: Der Umbau des Hundebereichs startet offiziell. Die Einrichtung kann dieses Vorhaben realisieren, weil das Land Steiermark finanzielle Mittel bereitstellt. Diese Unterstützung stammt aus dem Ressort von Tierschutzlandesrat Hannes Amesbauer. Der erste Bauabschnitt umfasst 16 neue Einheiten für Hunde, die als moderne und tiergerechte Räume geplant sind.
Ein Projekt, auf das viele lange gewartet haben

Während die Bauarbeiten anlaufen, rückt die Arche Noah auch Menschen in den Mittelpunkt, die das Tierheim seit Jahrzehnten tragen: Die ehrenamtlichen Spaziergeher. Einige von ihnen begleiten die Hunde seit fast 30 Jahren täglich, oft bereits im hohen Alter. Für sie bedeutet der Beginn des Umbaus ein besonders emotionaler Moment, weil sie diese Entwicklung gemeinsam mit den Tieren erleben, die ihnen ans Herz gewachsen sind.
Moderner Bereich für Tierheimhunde
Die bisherige Hundeanlage stammt aus einer Zeit, in der andere Standards galten. Nun entsteht ein Bereich, der wesentlich mehr Komfort und Sicherheit bietet. Dazu gehören unter anderem Rückzugsmöglichkeiten, Sicht- und Lärmschutz, beheizbare Hütten, Sicherheitsschleusen und technische Lösungen wie Maulkorbklappen. Diese Verbesserungen sollen vor allem jenen Hunden zugutekommen, die als Fundtiere, Abgabetiere oder aufgrund behördlicher Maßnahmen ins Tierheim kommen.
Der erste Bauabschnitt kostet laut Arche Noah rund 700.000 Euro. Mit dem Beitrag des Landes kann eine seit Jahren notwendige bauliche Modernisierung umgesetzt werden, um den gestiegenen Anforderungen im Tierschutz gerecht zu werden.
Insgesamt sind zwei weitere Bauabschnitte mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Millionen Euro in Aussicht genommen. Der Anteil des Landes würde sich damit zukünftig auf insgesamt rund 466.000 Euro belaufen.
Aussagen von Arche-Obmann und Landesrat
Arche-Obmann Charly Forstner hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor:
Ohne die herausragende Unterstützung des Landes Steiermark wäre dieser Baustart schlicht nicht Realität geworden. Dieses Projekt zeigt ganz deutlich, was möglich ist, wenn Tierschutz politisch ernst genommen wird. Gleichzeitig wäre es ein starkes Signal, wenn sich auch die Stadt Graz finanziell beteiligen würde. Es handelt sich bei diesem Tierheim-Bauprojekt nicht um eine Frage des guten Willens oder eines ‚Nice-to-have‘, sondern um eine infrastrukturelle Notwendigkeit – so wichtig wie auch öffentliche Krankenhäuser für Menschen sind. Wir brauchen dieses moderne Tierheim ebenso dringend, um verantwortungsvollen Tierschutz in Graz und der Steiermark langfristig sichern zu können.
Auch Landesrat Hannes Amesbauer unterstreicht die Relevanz des Spatenstichs:
Der heutige Spatenstich zeigt, dass wir Verantwortung übernehmen und handeln, wenn es um das Wohl der Tiere und die Sicherheit der Mitarbeiter geht. Mit den 300.000 Euro, die wir aus dem Tierschutzressort für den ersten Bauabschnitt bereitstellen, leisten wir den notwendigen Anschub, um gesetzlich vorgesehene Unterbringungsmöglichkeiten gewährleisten zu können. Damit schaffen wir die Voraussetzung für ein Tierheim, das den heutigen Anforderungen gerecht wird und zugleich langfristig stabile Strukturen im Tierschutz aufbaut.
Landesrat Amesbauer kritisiert auch die Rolle der Stadt Graz. Er machte deutlich, dass für die kommenden Jahre keine städtischen Budgetmittel vorgesehen seien, obwohl das Tierheim zentrale Aufgaben erfüllt, die in die Verantwortung der Stadt fallen. Dadurch entstehe eine Finanzierungslücke, die aus seiner Sicht dringend geschlossen werden sollte, um weitere notwendige Schritte im Projekt rechtzeitig zu ermöglichen.
Ehrenamtliche Spaziergeher als Rückgrat des Tierheim-Alltags
Die freiwilligen Spaziergeher prägen den Alltag vieler Tierheimhunde wesentlich. Sie begleiten die Tiere regelmäßig, kümmern sich um Bewegung und soziale Kontakte und helfen dadurch, Stress abzubauen. Diese Unterstützung sorgt nicht nur für körperliches Wohlbefinden, sondern erleichtert auch die spätere Vermittlung. Viele der Ehrenamtlichen kommen über Jahrzehnte hinweg mehrmals pro Woche, egal bei welchem Wetter. Für Hunde mit belastender Vorgeschichte sind sie oft die ersten Menschen, zu denen sie wieder Vertrauen aufbauen.

























































