Zecken können viele gefährliche Krankheiten auf Hunde und Katzen übertragen. Babesiose, Borreliose, Anaplasmose – die Liste der gefährlichen Krankheiten wird immer länger. Denn durch den Klimawandel treten bereits jetzt in unseren Breiten Erreger auf, die früher auf südlichere Regionen beschränkt waren. So ist der Schutz vor Zeckenbissen für Haustiere, die sich auch im Freien aufhalten, notwendig.
Im Handel sind dazu zahlreiche Zeckenschutzprodukte erhältlich. Doch durch die Menge der auf dem Markt angebotenen Präparate fühlen sich viele überfordert. Welche Zeckenschutzmittel sind effizient? Gibt es Alternativen zu Zeckenschutzprodukten mit Gift?
Welche Zeckenschutz Produkte wirken?
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat die Wirksamkeit von 20 Präparaten getestet, hauptsächlich Halsbänder und Lösungen zum Auftropfen. Das Ergebnis des Tests ist klar: die giftigen Mittel wirken, von den sanften haben die meisten nicht einmal abschreckende Wirkung.
Untersucht wurde die Wirkung von 7 Halsbänder, 12 Spot-ons und eine Bernsteinkette. 8 von allen untersuchten Zeckenschutz-Präparaten versprachen abtötende, 12 ausschließlich abschreckende Wirkung.
Test: Zeckenschutzmittel mit abtötender Wirkung
- Bolfo Zecken-und Flohschutzband
- Bravecto Lösung 1,2-2,8 kg Katze
- Certifect Spot on Hund 2-10 kg
- EXSPOT 715 mg/ml Lösung zum Auftragen
- Frontline Spot on
- Kiltix Halsband
- Seresto Halsband bis 8 kg
- Vectra 3D Lösung zum Auftragen Hund 1,5-4 kg
Test: Zeckenschutzmittel mit repellierender Wirkung
- Anicosa P2 Spot on
- Bernsteinkette
- Bio Schutz Ungezieferband Leder
- Bob Martin Clear Spot on kleine Hunde
- bogacare Anti Parasit Halsband Hund 5-25 kg
- cdVet Abwehrkonzentrat mild
- Dein Bestes Ungeziefer Halsband
- Frento Floh & Zecken Tropfen
- Frento Schutzhalsband wasserfest
- Husse FÄSTING MINUS Konzentrat
- PETVITAL Verminex flüssig
- Trixie Floh- und Zeckenschutz Spot on Pflanzenkraft pu
Da ein Freiland-Versuch mit Hunden und Katzen wegen möglicher Nebenwirkungen und der Ansteckungsgefahr nicht in Frage kam wurde nur im Labor untersucht. Die Tester griffen dabei nur auf die erwachsenen Weibchen des Gemeinen Holzbocks zurück, denn Nymphen und Larven finden sich seltener auf Hunden und Katzen.
Der VKI-Test zeigt, dass es sehr wohl Zeckenschutzmittel gibt, die den gemeinen Holzbock abtöten. Doch sind hier meist Wirkstoffe im Einsatz, die große Aufmerksamkeit des Tierhalters verlangen: durch die Verwendung von Nervengiften ist einerseits eine sehr genaue auf das Körpergewicht des Tieres abgestimmte Dosierung notwendig, andererseits der Kontakt zu Kindern oder anderen Tieren zu vermeiden. Viele dieser Zeckenschutzmittel sind verschreibungspflichtig da sie über Nervengifte wirken. Beim Anlegen des Halsbandes oder Auftropfen des Mittels können Handschuhe den Tierhalter schützen. Das Kuscheln mit den Tieren ist in den nächsten Stunden tabu, besonders für Kinder!
Gibt es mehrere Tiere im Haushalt, dann sollten diese getrennt werden. Sie könnten sich sonst gegenseitig das Mittel ablecken.
Von diesen abtötenden, oft apothekenpflichtigen Mitteln sind 5 schnell wirksam, 1 wirksam und 2 verzögert wirksam.
Ungiftige Zeckenschutzmittel bringen laut VKI-Test wenig
Auf ungiftige Produkte zurückzugreifen bringt laut VKI wenig. Denn unter den Präparaten mit nur abschreckender Wirkung sind 3 eingeschränkt wirksam und 9 nicht wirksam. Diese Zeckenschutzmittel mit meist pflanzlichem Wirkstoff, sollten aber trotzdem nicht sorglos verwendet werden, da auch sie unerwünschte Nebenwirkungen haben können.
Gesunde & umweltfreundliche Alternative gegen Zecken
Das Resümee des VKI nach diesem Test zeigt, dass die gesündeste und umweltfreundlichste Variante ist, das Fell des Tieres nach dem Aufenthalt im Freien abzusuchen und gegebenenfalls die Zecken abzuklauben.
Hat sich die Zecke bereits am Tier angesaugt, kann sie mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernt werden. Achtung: Das Beträufeln der Zecke mit Öl, Alkohol oder Klebstoff nutzt nichts. Hat die Katze oder der Hund den kleinen Parasit durch Kratzen zum Teil abgerissen macht es keinen Sinn, den Rest der Zecke aus der Haut zu ziehen. Dadurch wird die Wunde nur schlimmer. Der Rest des Blutsaugers eitert von selbst heraus. Treten Schwellungen und Entzündungen auf, am besten den Tierarzt aufsuchen.
Hinweis: Soll ein Zeckenschutzmittel verwendet werden, wäre es sinnvoll, mit dem Tierarzt darüber zu beraten.
Mehr Infos zum Thema Zeckenschutzmittel für Hunde finden sich unter:
- www.planethund.com/hundegesundheit/zecken-hund-vorbeugen-krankheiten-entfernung.html
- www.hundund.de/magazin/hunde-vor-zecken-schuetzen-zeckenmittel-zeckenkrankheiten-197.html
- und in der Zeitschrift KONSUMENT 5/2017